BitTorrent ist für bis zu 40 Prozent des gesamten Datenverkehrs verantwortlich - Nun steht die Ablöse ins Haus - Doch weshalb?

Nach einer Studie der Internet-Analysten von Ipoque dürfte auch 2007 BitTorrent das populärste Filesharing-Protokoll sein und sich für rund 40 Prozent des gesamten Datenverkehrs im Internet verantwortlich zeichnen. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass BitTorrent je nach Region zwischen 50 und 75 Prozent aller P2P-Transaktionen für sich verbucht.

P2P weiter am Vormarsch

Insgesamt würde der durch P2P-Verbindungen erzeugte Datenverkehr weiter ansteigen. Video-Plattformen wie Joost stellen nach der Studie noch keine merkliche "Bedrohung" für Internet Service Provider (ISP) dar, wenngleich VoIP eine immer größere Bedeutung zukommt. In einigen Regionen verbucht allein Skype bereits zwei Prozent des gesamten Datenverkehrs für sich.

Neue Ära

Wie dem auch sein mag, die Betreiber des größten BitTorrent-Trackers The Pirate Bay (TPB) meldeten sich kürzlich mit einer beachtlichen Aussage zu Wort. Demnach würden sie bereits an einem neuen Protokoll arbeiten, das BitTorrent schon in naher Zukunft ersetzen könnte.

Warum?

Es mag überraschen, weshalb sich ausgerechnet die größten Verfechter der Technologie gegen ihr eigenes Zugpferd stellen. Doch Schuld daran haben die Entwickler von BitTorrent. BitTorrent Inc., die Firma hinter dem Protokoll, hat sich unlängst dazu entschlossen, die Quellen einiger neuerer Erweiterungen nicht mehr preiszugeben. Dies berichten die Insider von TorrentFreak.

Unzumutbar

Nach Angaben von TPB hätten die Erfindern dadurch zu großen Einfluss auf zukünftige Entwicklungen.

Weitere Aspekte, die gegen BitTorrent sprechen, sind die wachsende Anzahl an Spams kommerzieller Absicht in derartigen Netzwerken und die vermehrte Verfolgung von BT-Nutzern durch Filesharing-Gegner.

Abwärtskompatibel

Laut TorrentFreak sei es sehr wahrscheinlich, dass das neue Protokoll die .p2p-Dateierweiterung tragen wird, im Vergleich zum bisherigen .torrent. Die gute Nachricht dabei sei, dass die .p2p-Dateien kompatibel zu den .torrent-Dateien sein werden, was einen fließenden Übergang ermöglichen soll.

Erste Befürworter der neuen Technologie sind übriges die Betreiber von Mininova, einer der populärsten Torrent-Tracker zur Zeit. Dennoch, bislang ist das Protokoll noch in Entwicklung. Die Veröffentlichung ist für Anfang 2008 geplant.

Sicherer

Den Beschreibungen nach soll das kommende Protokoll in erster Linie sicherer sein und die Benutzer vor Überprüfungen durch ISPs besser schützen. Neue Verschlüsselungen sind angedacht. Zudem soll es durch seine neue Struktur die Bandbreiten besser ausnutzen.

Not amused

Weniger erfreut über die neuen Entwicklungen dürften die Vertreter der Medienkonzerne sein, die in den vergangenen Jahren immer schärfe Maßnahmen gegen Filesharer ergriffen haben. Dabei sollte allerdings auch bedacht werden, dass immer mehr legale Angebote, wie Azureus Vuze, BitTorrent nutzen und von einer Weiterentwicklung der Technologie ebenso profitieren könnten. (zw)
Quelle der Standard
derStandard.at