Verweildauer in Kliniken erreicht Tiefstand

[Snitlev]

Mehr Patienten, weniger Betten, schnellere Behandlung: Deutschlands Krankenhauslandschaft befindet sich seit 1991 in einem grundlegenden Umbruch.

Vor dem heute stattfindenden Gespräch der Koalitionsfraktionen zur Reform der Klinikfinanzierung (wir berichteten) hat das Statistische Bundesamt gestern grundlegende Daten zur Entwicklung der deutschen Krankenhauslandschaft vorgestellt: Danach ist die Zahl der Kliniken von 1991 bis Ende 2007 um 13 Prozent auf 2087 Häuser zurückgegangen. Die Zahl der Betten sank um knapp 24 Prozent auf 507 000, in Berlin fiel sogar jedes zweite Bett weg. Die Bettenauslastung sank trotz einer um 18 Prozent gestiegenen Patientenzahl (17 Millionen Fälle) von 84,1 auf 77,2 Prozent. Grund war eine deutliche Abnahme der Verweildauer von 14 auf einen neuen Tiefstand von 8,3 Tagen.

Quelle: Verweildauer in Kliniken erreicht Tiefstand

Das ist wirklich erschreckend und sieht aus wie bei einer Massenabfertigung, hatte vor kurzen einen Freund im Krankenhaus (Beinbruch) besucht und als ich in das Zimmer kam, hatte ich den Eindruck hier gehts es zu wie auf einen Basar, 8 Betten belegt, dann fast jeder Besuch und eine Luft die zum Schneiden war, man konnte sich kaum unter normaler Lautstärke unterhalten, und dann fuhr ich ihm mit dem Rollstuhl ins Besucherzimmer das mittlerweile auch sowas von überfüllt war das wir letztendlich uns eine ruhigere Ecke im Flur ausgesucht haben.

Wie aber kann man das endlich mal verhindern so dass man sich als Patient auch wohl fühlt

[v6ph1]

Warum ist das schlimm, wenn die Verweildauer abnimmt?
Das bedeutet doch eher, dass die Patienten schneller und besser behandelt werden.
Ebenso steigt die Zahl der Ambulanten OPs.

Alles also nur eher ein Fortschritt im Gesundheitssystem.

Dass Krankenhäuser zuweilen überfüllt sind, ist "normal", denn wenn sie immer ausreichend dimensioniert wären, wären sie einfach zu teuer.

mfg
v6ph1

[supermarrioh]

Dass Krankenhäuser zuweilen überfüllt sind, ist "normal", denn wenn sie immer ausreichend dimensioniert wären, wären sie einfach zu teuer.

Und das darf nicht sein. Bei der Sicherng der sauberen Medizinischen Grundversorgung darf es keinen Kapazitätsmangel wegen zu teuer geben. Und es darf kein zu teuer geben.
Durch mangelnde Kapazitäten entsteht Hektik und Hektik mindert die Qualität der Behandlung. Ganz davon abgesehen das Deutsche Ärtze sowieso überarbeitet sind, 60-Stunden Wochen sind da keine Seltenheit, vorallem bei den nicht hochspezialisierten Kräften im Ambulanzdienst etc. Das man bei so langen, teilweise unmenschlich gelegenen Arbeitszeiten ( Menschen werden auch nachts krank, und wenn die schicht zuende ist, der patient aber noch nicht fertig, kann man nat. auch nicht gehen) nichtmehr mit 100%er Konzentration Arbeiten kann ist selbstverständlich.

Die "Billig" Mentalität ist in bezug auf unsere Gesundheit völlig fehl am Platze. Und qualität kostet auch etwas, und sollte und diese Kosten auch wert sein.

[Mutter]

Der Kapazitätsmangel wird spätestens dann auffällig, wenn die nächste Pandemie kommt. Egal ob Grippe, Ebola oder Durchfall...

Ausserdem ist vor Weihnachten JEDES KH rappelvoll, da auf Grund des Vollkasko-Gesundheitssystems die Pflegefälle (Oma, pflegebedürftige Familienmitglieder) auf Grund von Lappalien von den Angehörigen ins KH geschleppt werden, damit sie über Weihnachten dort verwahrt werden.