Der Eintritt in die virtuelle Welt eines Online-Spiels ist für viele Kinder und Jugendliche heute Teil ihres realen Lebens. Doch wenn der Spieler den Bezug zur Realität verliert, droht Gefahr, warnt Chantal Mörsen von der Arbeitsgruppe Spielsucht an der Berliner Charité. Besonders Online-Rollenspiele, in denen der Gamer einen Charakter aufbaut und seinen Wünschen entsprechend weiterentwickelt, fesseln nach Meinung der Psychologin den Nutzer. Dazu kommt, dass sich die virtuelle Welt weiterdreht, auch wenn der Gamer nicht dabei ist. Der Spieler hat das Gefühl, er könnte etwas verpassen. Studien belegen, dass zehn von hundert Jugendlichen, die in diesem Genre Unterhaltung suchen, ein riskantes Spielverhalten an den Tag legen. Fünf davon sind spielsüchtig. "Sie bleiben in der eigenen Entwicklung stecken, während sich der Spiel-Charakter weiterentwickelt", sagt Mörsen.
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