Ismail Cetinkaya spürt, dass Nasrat Haqparast mit seinen Nerven zu kämpfen hat. "Ruhig bleiben. Er hat mehr Angst als du", sagt der mehrfache norddeutsche Meister im "Free Fight" zu seinem jungen Schützling. "Komm Nasrat, wach bleiben, Hände hoch", schiebt der 32 Jahre alte Deutsch-Türke in ruhigem Ton hinterher. Dann muss Nasrat in die Mitte des Rings, seinen Kontrahenten begrüßen, mit dem er sich gleich in Herne einen Kampf liefern wird, für den es nur wenige Regeln gibt. Kaum hat der Ringrichter das Duell freigegeben, traktieren sich beide mit Fäusten und Füßen. Der neutrale Beobachter fühlt sich an eine Schulhofklopperei zwischen zwei pubertierenden Jugendlichen erinnert. Doch das hier ist Sport - sagen zumindest seine Befürworter. Kritiker bezeichnen "Mixed Martial Arts" (deutsch: "Gemischte Kampfkünste") derweil als menschlichen Hahnenkampf. Sie fordern ein Verbot des Vollkontaktwettkampfes, bei dem Schlag- und Tritttechniken aus verschiedenen Kampfkünsten angewendet werden. Einen Teilerfolg haben sie erreicht: Im deutschen Fernsehen dürfen die modernen Gladiatorenkämpfe nicht gezeigt werden.
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