Microsoft ist seit langem Geschäftspartner der Ermittlungsbehörden weltweit. Auf einem Polizeisymposium in der Kölner Niederlassung hat der Konzern am Donnerstag Vertretern der Ermittlungsbehörden Anwendungen von Big Data bis zu Windows-8-Apps vorgeführt. Die sind jedoch erst einmal damit beschäftigt, die Beamten mit Systemen wie einem einheitlichen Dokumentenmanagement aufzubauen.
Sebastian Denef vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT war dafür, dass Polizeibehörden sich der sozialen Medien wie Twitter und Facebook engagieren. Als Vorbild in Deutschland diente ihm die Facebook-Seite der Polizei Hannover, die derzeit über 100.000 Fans gesammelt hat. "Man kann davon ausgehen: Wenn die Polizei Hannover etwas kommunizieren will, kann sie das sehr effizient tun", sagte Denef. Auch im Ausland haben Polizeibehörden positive Erfahrungen mit den neuen Medien gesammelt, wie zum Beispiel die Polizeibehörden in London und Manchester nach den gewalttätigen Unruhen im Sommer 2011.
Dass soziale Netzwerke nicht nur Mittel der Kommunikation, sondern auch als Datensteinbruch dienen können, legte Volker Neugebauer von Microsoft dar, der Big-Data-Projekte in mehreren Ländern betreut hat. Gerade Polizeibehörden könnten über die Analyse der Daten in sozialen Netzwerken Anhaltspunkte für ihre Arbeit finden. So habe eine Polizeibehörde mit Hilfe von Analysewerkzeugen aus dem Hause Microsoft Auffälligkeiten in einem Chatroom festgestellt, der sich eigentlich um Hardrock drehen sollte, in dem aber auffällig oft von Blumen gesprochen wurde. Nähere Nachforschungen ergaben demnach, dass die Blumennamen als Tarnbegriffe für den Tausch von kinderpornografischen Darstellungen dienten.
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