Während die Verbreitung illegaler Kopien bis vor einiger Zeit noch in der Hauptsache von nichtkommerziellen Warez-Gruppen und von Anwendern ohne Gewinnerzielungs-Absicht vorangetrieben wurde, gibt es nun eine starke Kommerzialisierung.
Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) hervor. Demnach haben große illegale Contentverwerter ihr Angebot weiter ausgebaut und ermöglichen Internetnutzern Zugriff auf mehr als zwei Millionen unautorisierte Dateien mit Spielfilminhalten. Intransparente Strukturen, wie etwa der Einsatz von Anonymisierungsdiensten, im Ausland registrierte Firmengeflechte, das Anmieten von Speicherkapazitäten in Ländern mit unzureichendem Rechtsdurchsetzungsrahmen sowie die Vermietung von Werbeflächen an dubiose Dienstanbieter gehören zum Standardrepertoire der Seitenbetreiber, hieß es.
Von den aktuell insgesamt 70 aktiven illegalen Online-Portalen, die unter der Beobachtung der GVU stehen, haben die Verantwortlichen von derzeit 16 aktiven Streaming-Portalen im vergangenen Jahr durchschnittlich 31 Prozent mehr Verweise auf Kino- und Spielfilme auf ihre Seiten eingestellt. Die Betreiber illegaler Download-Portale mit eigenen externen Online-Speichern steigerten die durchschnittliche Linkanzahl sogar um 44 Prozent. Insgesamt 51 illegale Streaming- und Download-Portale wurden 2012 abgeschaltet.
Bei weitem den größten Umfang unter den illegalen Streaming-Portalen weist Movie2k auf. Seit 2008 aktiv, ermöglichte es Ende 2012 unautorisiert Zugriff auf 24.200 Filme in diversen Sprachfassungen, davon annähernd 9.500 Werke mit deutscher Tonspur. Bis zum 02. Februar 2013 wurde dieser Katalog von den Portalverantwortlichen auf fast 27.000 eingetragene Filme vergrößert. Zu jedem Film können die Nutzer zwischen mehreren Kopien bei bis zu 17 Streamhostern wählen.
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