Quelle: "Ein Kind, das an Hunger stirbt, wurde ermordet" | TelepolisDer Saal im Berliner Pfefferwerk war voll, als dort am Samstag die Stiftung Ethecon ihren Positiv- und Negativpreis vergab. Publikumsmagnet war der Schweizer Soziologe Jean Ziegler, der sich den Kampf gegen den Hunger verschrieben hat und dafür auch in UN-Gremien als Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung arbeitete.
"Ziegler setzt sich seit Jahren unerschrocken für das Recht auf Nahrung ein", begründete Ethecon-Sprecherin Bettina Schneider die Auswahl des diesjährigen Preisträgers. Bei seinem Engagement ging es Ziegler immer auch um die gesellschaftlichen Ursachen für den Hunger in der Welt, worauf der Gründer der NGO Business Crime Control, Hans See, in seiner ausführlichen Laudatio auf den Preisträger hinwies. "Nie mehr auf Seiten der Henker stehen", sei Zieglers Devise, betonte See. Vor wenigen Monaten ist Zieglers Buch Wir lassen sie verhungern - die Massenvernichtung in der dritten Welt auf Deutsch erschienen. Dort geht er mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem hart ins Gericht. Zieglers Äußerung: "Ein Kind, das an Hunger stirbt, wurde ermordet", wurde am Samstag häufig zitiert.
Die Aussage ist richtig, auch wenn es vielen unterbewußt nicht klar ist. Denn solange einige im Überfluß sich masslos an den Fleischtheken und anderen Nahrungsmitteln hermachen ist jeder einwenig mitschuld, wir wissen alle von der anderen Seite die der großen Hungersnot in der dritten Welt, aber wir verdrängen es einfach bzw. wollen davon nichts wissen.
Paradoxerweise sind wir erstaunt über die Nachrichten dieser Hungersnöte und regen uns auf warum man dagegen nichts unternimmt.
Viele erleichtern ihr Gewissen mit Spenden und sagen sich "Ich habe was unternommen", richtig aber leider hilft es nicht den wirklichen Bedürftigen.
Das soll ja auch kein Vorwurf an Euch sein, denn ich bin ja auch nicht anders.
Nur um es mal ganz realistisch zu betrachten wird es sich nicht ändern, weder wir noch die weltweite Politik. Der Grund ist auch ziemlich einfach denn solange wirtschaftliche Intressen über den menschlichen Bedürfnissen stehen wird es so bleiben und da sehe ich auf langer Zukunft keine Änderung, so traurig das auch klingen mag...
mfg
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