Verbraucherschützer kritisieren überhöhte Dispozinsen schon lange, doch die teils exorbitanten Kosten für die Überziehung des Kontos rufen nun auch die Bundesregierung auf den Plan. Denn Deutsche Banken kassieren seit der Finanzkrise mittels deutlich überhöhter Zinssätze mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr zu viel. Am Donnerstag stellte Verbraucherministerin Ilse Aigner eine Studie vor, die den Markt genau unter die Lupe nimmt.
Der Dispo ist demnach weit verbreitet. 80 Prozent der Haushalte haben von ihrer Bank oder Sparkasse einen Überziehungskredit eingeräumt bekommen. Jeder vierte ist dieses Jahr schon in den Dispo geraten und jeder sechste nimmt ihn regelmäßig in Anspruch.
Die Untersuchung des Instituts für Finanzdienstleistungen und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat geprüft, was ein auskömmlicher, also für Bank und Kunden fairer Zinssatz wäre.
Das Ergebnis: Mit zehn Prozent Dispozins müssten die Banken eigentlich locker ihre Kosten decken können, zum Beispiel die Vertriebskosten und die Kreditausfälle (die beim Dispo laut Studie aber niedrig sind).
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