Das gibt's nicht.
Jede Ausbildung umfasst so gut wie immer eine extrem vereinfachte Theorie, die einem das Studium eher erschwert als erleichert. Live bei Chemielaboranten erlebt, aus Gesprächen in der E-Technik bestätigt bekommen und auch von einzelnen Wiwis gehört.
Und umgekehrt wird ein Schuh draus: Mit einem abgeschlossenen Vordiplom Chemie reichte ein Gang zur IHK und schon war man Chemielaborant mit Gesellenbrief.
Dann holt man das Abi nach. Mit etwas Lebenserfahrung auf den Rippen wird es eher einfacher. Mein kleiner Brunder hat sein Abi während seiner Technikerschule aus reiner Langeweile mitgemacht, weil in dem Ort der Techniker-Schule die letzte Strassenbahn abends um neun gleich die Schienen hinter sich eingerollt hat . . .Dann gibt es ja auch noch die jennigen die es aus was für Gründen auch immer es versäumt haben ein Abi zu machen, aber mittlerweile gerne ein Studium machen würden, für diese Gruppe wäre es doch eine Art zweite Chance und das wiederum finde ich gut.
Edit:
Da hast du zwar nicht völlig unrecht, musst aber doch auch etwas differenzieren:
Im Prinzip hast du recht, das ein Einser Abitur in den Fächern Deutsch, Erdkunde, Physik und Sport für den Nummerus Clausus bei Medizin oder Jura nicht wirklich aussagekräftig ist.
Aber auf der anderen Seite: Was würden dir denn bei Aufnahmeprüfungen bei diesen Fächern an Eignungstest vorschweben? Kein einziges der gewöhnlichen Schulfächer hat da nennenswerte Relevanz. Und zu erwarten, das sich die potentiellen Studenten schon vor dem Studium im Selbststudium Grundwissen aneignet, halte ich nicht wirklich für sinnvoll.
Und selbst bei Fächern, bei denen es auf den ersten Blick Sinn machen würde, tut's das bei genauem Hinsehen auch nicht mehr. Ich selber war immer einsame Spitze in Chemie (LK mit glatter 1 - und das, obwohl ich exakt 33,33% des Unterrichtes geschwänzt habe). Im Studium wurde mir aber schon in der ersten Woche unmissverständlich klar gemacht, das mein komplettes Schulwissen für'n A**** ist, weil viel zu stark vereinfacht. Was will man denn da bei einem Einstellungstetst abfragen?
Ich persönlich halte das Abi als Studienvorraussetzung immer noch für sinnvoll. Nicht wegen Fachwissen, sondern wegen Allgemeinbildung (die beispielsweise bei Jura sehr nützlich sein wird) und der Tatsache, das man damit bewiesen hat, das man willens ist, zu lernen.
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