Mel Gibson machte die vergangenen Jahre leider nur noch durch Negativschlagzeilen aus seinem Privatleben auf sich aufmerksam, seine Karriere ging dabei immer weiter bergab. So sehr, dass viele seiner ehemaligen Kollegen aus Hollywood sogar die Zusammenarbeit mit ihm verweigerten. Zwar drehte er die vergangenen Jahre wieder fleissiger Filme, doch "Der Biber" oder "Auftrag Rache" konnten nicht an seine früheren Erfolge anknüpfen.
Bereits 2010 drehte Gibson allerdings noch einen weiteren Film, der erst jetzt das Licht der Welt erblickt. "Get the Gringo" wurde nämlich aufgrund der Eskapaden vorerst zurückgehalten, bis etwas Gras über die Sache gewachsen ist. Zwar handelt es sich bei "Get the Gringo" um eine verhältnismäßig viel kleinere Produktion als gewohnt, die nicht einmal im Kino erscheinen wird sondern lediglich als Video-on-Demand in den USA, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass Gibson hiermit endlich einen wohlverdienten Volltreffer gelandet hat!
Angesiedelt ist "Get the Gringo" in einer mexikanischen Gefängnisstadt, in die der Gringo (Gibson) hineingeworfen wird und worin er sich nun inmitten von lateinamerikanischen Gefangenen zurechtfinden muss. Genau so rasant wie der Film beginnt, verhält sich auch der Rest. Mel Gibson gibt sich dabei genau so locker-lässig, wie man ihn kennt und liebt (und auch seit langem vermisst hat). Immer einen flotten Spruch parat, immer von einem Schlamassel in den nächsten stolpernd, dennoch immer schlagfertig und bei allem ganz gewiß eines: sympathisch ohne Ende.
Somit vergehen die knapp 90 Minuten auch wie im Flug, in denen der Zuschauer eine zwar simple, dafür aber spannend erzählte Geschichte mit einer ordentlichen Portion Action, schwarzem Humor und einem flotten Erzähltempo serviert bekommt.
Jungstar Kevin Hernandez (bislang nur bekannt aus "Bad Sitter" an der Seite von Jonah Hill) gibt sich gewohnt frech und cool und steht Gibson damit in nichts nach, so dass sich hier ein ungewöhnliches, gut harmonierendes Team ergibt.
Schade nur, dass "Get the Gringo" nie in den Kinos erscheinen wird. In den USA hat es gerade einmal zur Video-on-Demand-Veröffentlichung gereicht, bei uns wird der Film wohl auch nur den direkten Weg auf die Scheibe finden. Verdient hätte er den Weg ins Kino aber, denn Spaß macht der Film allemal.
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