Kind extra für den Missbrauch gezeugt
Zu ihnen gehörte im Jahr 2009 die Mönchengladbacher Altenpflegerin. Verheiratet war sie, angeblich unglücklich. In stundenlangen Chat-Gesprächen tauschte sie sich mit dem neuen Freund aus über ihre Vorlieben. Sie trafen sich zum Sex, der nach zuvor abgesprochenen Rollenspielen ablief. Privatsache - bis immer häufiger die Rede von kleinen Kindern, von Säuglingen war. Sie soll ihm vorgespiegelt haben, Mutter eines zehn Monate alten Sohnes zu sein. Bot ihm das Kind zum Sex an, heißt es in der Anklage. Und erfand immer wieder Ausreden, warum es nicht zu einem Treffen kommen könnte.
In beiden sei dann die Idee gereift, ein Kind extra für den künftigen Missbrauch zu zeugen. Eine völlig abstruse Welt. Aber auch sie gehört zur Realität, wenn man der Anklage glauben darf. Im Sommer 2011 kommt der Sohn zur Welt. Fünf Wochen nach der Geburt sei die Frau zu ihrem Freund gefahren, um das Kind zu präsentieren. Laut Anklage missbrauchte er es, sie hätte den Säugling dabei in ihren Händen gehalten. Mit einem Foto sei die Tat dokumentiert worden.
Kurz danach kursiert das Bild schon im Internet. Er soll es einer seiner anderen Sex-Partnerinnen geschickt haben, um sie zum Missbrauch des Kindes einzuladen. Diese Frau, 18 Jahre alt und nach eigenen Worten „nymphomanisch veranlagt“, erzählt davon einem Freund, der empört die Polizei einschaltet. Sofort ermitteln die Beamten, durchsuchen die Wohnung des Gelsenkircheners, nehmen ihn fest. Seit August 2011 sitzt er in U-Haft. Das Kind wird dem Pärchen vom Jugendamt weggenommen.
Gelsenkirchener räumte Missbrauch des Säuglings ein
Vor der Jugendstrafkammer müssen sie sich verantworten, weil der 27-Jährige beim mutmaßlichen Missbrauch der eigenen Schwester noch Heranwachsender war.
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