Im Militärprozess um eines der schwersten Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak darf der verantwortliche Soldat nach einem Schuldbekenntnis auf ein mildes Urteil hoffen. Der Unteroffizier Frank Wuterich gestand am Montag vor einem Militärgericht ein, bei der Tötung von 24 Zivilisten im irakischen Haditha durch seine Einheit die Dienstpflicht verletzt zu haben. Im Gegenzug ließ die Anklage den Vorwurf des Totschlags fallen.
Rache-Feldzug an 24 Unschuldigen
Am 19. November 2005 war eine Gruppe Marineinfanteristen nach dem Tod eines Kameraden bei einem Bombenanschlag in einem regelrechten Rachefeldzug durch die Stadt Haditha in der Provinz el Anbar im Nordwesten des Landes gezogen. Rund drei Stunden lang gingen sie von Haus zu Haus und töteten 24 Menschen, darunter zehn Frauen und Kinder. Die US-Armee hatte anfangs erklärt, die Zivilisten seien durch einen Sprengsatz ums Leben gekommen. Recherchen des US-Magazins „Time“ brachten das Massaker 2006 schließlich ans Licht.
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