30.12.2011 · Hacker bekommen heutzutage immer mehr Macht und Möglichkeiten: Das ist ihnen durchaus bewusst, wie der Jahreskongress des Chaos Computer Clubs in Berlin zeigt.
Quelle: Chaos Computer Club: Tanz mit dem Teufel - Feuilleton - FAZDas Internet ist kein Ozean. Das Internet ist mehr wie ein Spinnennetz: Wenn es an einer Stelle berührt wird, kommt das ganze Gebilde ins Schwingen.“ Nicht nur wegen dieses Satzes wurde der Buchautor und Internetphilosoph Cory Doctorow beim Jahreskongress des Chaos Computer Clubs (CCC) gefeiert, der gestern in Berlin zu Ende gegangen ist. Doctorow dämpfte allerdings die Hoffnung auf eine goldene Zukunft. Der Kampf um das Copyright sei nur - um eine Computerspielmetapher zu benutzen - das erste Level gewesen. Das Ringen um Freiheit und Offenheit werde sich auch auf andere Felder der computerisierten Gesellschaft ausdehnen.
Freiheit werde sich in Zukunft daran zeigen, inwieweit Menschen noch in der Lage seien, Computer zu modifizieren, in ihr Inneres zu sehen und die Funktionen von Geräten zu verändern. Denn die Welt, in der wir heute lebten, bestehe aus Computern - Hörgeräte, Autos, Spielkonsolen - alles Computer. Und diese Computer dürften nicht „gegen meine Interessen arbeiten“, sagte Doctorow. Eine Horrorvorstellung sei es, wenn das Hörgerät etwas anderes wiedergebe, als gesprochen werde, oder wenn das eigene Auto plötzlich von den Ermittlungsbehörden des Staates gesteuert würde.
Das ganze nimmt immer mehr Dimensionen an die man nicht mehr kontrollieren kann!
Aber das beste daran ist:
Quelle: Chaos Computer Club: Tanz mit dem Teufel - Feuilleton - FAZIm Rückblick auf das Jahr 2011 kann der CCC ansonsten zufrieden sein. Er hat jetzt 3700 Mitglieder, so viele wie noch nie. Die Entschlüsselung des Staatstrojaners im vergangenen Oktober ist einer der größten Hacks in der Vereinsgeschichte. Staatliche Trojanersoftware lehnte der Club auf dem Kongress abermals klar ab. Bereits jetzt gebe es bei schwerwiegenden Straftaten viele Überwachungsmöglichkeiten bis hin zum Großen Lauschangriff, sagte der Richter Ulf Buermeyer.
Ich hoffe das in der heutigen Zeit den Verantwortlichen bewußt ist, das man mit den "tasten" mehr Unheil anrichten kann als mit herkömmlichen "Waffen"...
und da kann ich nur den CCC-Sprecher Andreas Bogk zitieren: „Wenn du mit dem Teufel tanzt, veränderst du nicht den Teufel, sondern der Teufel verändert dich.“
siehe dazu auch:
Chaos Computer Club begibt sich hinter feindliche Linien
Quelle: http://www.heise.de/security/meldung...n-1401479.htmlKrieg und Frieden liegen beim Chaos Computer Club (CCC) nur ein Jahr auseinander. Als der Hacker-Verein 2010 zu seinem Kongress lud, hieß das Motto noch "We come in peace": Wir kommen in Frieden. Dieses Jahr lautet die Losung dagegen "Behind enemy lines" - hinter Feindeslinien. Trotz solcher rhetorischer Unterschiede treffen Besucher beim 28. Chaos Communication Congress (28C3) seit dem heutigen Dienstag auf die gewohnte Mischung aus Netzpolitik, angewandtem Hacken und nerdiger Abendunterhaltung.
Das Motto ist bewusst mehrdeutig gewählt. Zum einen spiele es auf die zunehmende Diskussion über "Cyberwar" an, erklärt CCC-Sprecherin Constanze Kurz - die Fortsetzung kriegerischer Auseinandersetzungen im Internet. Zum anderen klingt durch, dass manche Hacker in einem Graubereich handeln. "Es gibt viele, die sich hinter den feindlichen Linien bewegen", sagt Kurz - auch wenn sich der CCC zu den Guten zählt und eine Hacker-Ethik hat. Noch so eine Feindeslinie, die sich 2011 aufgetan hat: der Kampf gegen staatliche Schnüffelsoftware wie den Staatstrojaner.
mfg
Bookmarks