Mit der Radeon HD 7970 stellt AMD nicht nur die erste Grafikkarte mit 28-Nanometer-Technik und PCIe 3.0 vor - sie ist auch das derzeit schnellste Modell mit einer GPU. Einziger Schönheitsfehler: AMD kündigt sie jetzt nur an, kaufen kann man sie erst im Januar 2012.

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Einen solchen Paper Launch hat die Grafikbranche lange nicht mehr gesehen: Da hat AMD nach Jahren endlich einmal wieder den schnellsten Grafikprozessor zu bieten, kündigt ihn aber vorschnell an und verspielt viel Sympathie. Statt des ursprünglich vorgesehenen und auch gegenüber Journalisten und Grafikkartenherstellern genannten Termins 9. Januar 2012 hat AMD die Sperrfrist für die Radeon HD 7970 sehr kurzfristig auf den 22. Dezember 2011 vorverlegt.
Zwar bemühte sich der Chiphersteller noch mit Erklärungsversuchen - unter anderem wolle AMD den Testern ein arbeitsfreies Weihnachtsfest ermöglichen -, wahrscheinlich ist aber ein ganz anderer Grund. Wer über die Feiertage seinen Rechner aufrüsten will und dazu möglicherweise Geldgeschenke erbeten hat, soll nach AMDs Willen lieber mit der Anschaffung einer Nvidia-Karte warten. Denn auch das Spitzenmodell des AMD-Konkurrenten mit einer GPU, die Geforce GTX 580, ist inzwischen unter 400 Euro gerutscht.
Spoiler Gleich 499 Euro will AMD aber für die Radeon HD 7970 haben, jedenfalls ist das die Empfehlung. :
Wie auch bei anderen Produkten mit neuer Technik werden viele Händler einen satten Aufschlag verlangen, wenn die Karten im Januar 2012 verfügbar sind. Nach Informationen von Golem.de sind auch europäische Großhändler noch nicht beliefert worden, bei Angeboten vor dem 9. Januar 2012 gilt es, die Verfügbarkeit genau zu prüfen.

Der ganze Hype, der sich in den vergangenen Wochen in beispiellos vielen Gerüchten niederschlug, ist aber durchaus gerechtfertigt. Mit der unter dem Codenamen "Tahiti" entwickelten GPU der 7970 erhält der Kunde rundum neue Technik, die einige Funktionen bereithält, die noch nicht einmal genutzt werden können. Die 3 GByte GDDR5-Speicher sind dabei nur eines dieser Details.



Wir testen im Folgenden ein von AMD gestelltes Referenzdesign der Radeon HD 7970, das so auch von zahlreichen Anbietern auf den Markt kommen wird.
Quelle: Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • Neue Architektur für drei Serien



Rund vier Jahre arbeitete AMD an den GPUs Tahiti XT (Radeon HD 7970), Tahiti Pro (Radeon HD 7950), Pitcairn (Serie 7800) und Cape Verde (Serie 7700). Entgegen früheren Spekulationen werden alle Grafikkarten mit diesen Modellnummern mit der neuen Architektur "Graphics Core Next" ausgestattet. Von Umbenennungen bei den Desktop-Grafikkarten wollte AMD auch auf Nachfragen nichts wissen.
Auf den Markt kommt zuerst nur die Radeon HD 7970, und obwohl ihre - zutreffenden - technischen Daten längst den Weg ins Netz gefunden haben, will AMD zur Radeon HD 7950 offiziell immer noch schweigen. Sie soll erst am 9. Januar 2012 vorgestellt werden. Die Serien 7800 und 7700 erscheinen nach und nach im ersten Quartal 2012.
Im gleichen Zeitraum soll auch die vermutlich Radeon HD 7990 genannte Version mit zwei GPUs vorgestellt werden. Anders als bei der 6990 gab AMD diesmal noch keinen Ausblick auf die neue Dual-GPU-Lösung, wohl um den Abverkauf der Radeon HD 6990 nicht zu gefährden. Diese Grafikkarte ist inzwischen nur noch schwer zu bekommen und wenn, dann zu immer noch hohen Preisen ab 540 Euro.
Spoiler AMD bleibt sich also treu:
Zuerst kommt das Topmodell mit einer GPU, danach folgen die kleineren und günstigeren Karten. Irgendwann dazwischen - sobald es die Produktionsausbeute erlaubt - wird die Dual-GPU-Karte präsentiert.

Wie von Mitarbeitern des Chipherstellers im Vorfeld der Neuvorstellung stets betont wurde, soll die Fertigung der GPUs bei TSMC mit der neuen Strukturbreite von 28 Nanometern sehr rund laufen. "Wir haben unsere Lektion gelernt", sagte AMD-Grafikchef Zvika Greenstein im Gespräch mit Golem.de, als er auf den letzten Wechsel der Strukturbreite angesprochen wurde.

Im April 2009 stellte AMD nämlich mit der Radeon 4770 die erste Grafikkarte mit einer 40-Nanometer-GPU vor - die letzte Verkleinerung bei GPUs ist tatsächlich schon so lange her. Es dauerte damals aber über vier Monate, bis die Grafikkarten auch in ausreichenden Stückzahlen verfügbar waren.

Das soll diesmal nicht passieren. Bereits seit Anfang Oktober 2011 stellt TSMC 28-Nanometer-GPUs her, die Ausbeute sieht laut Zvika Greenstein sehr gut aus. Wie viel Verlass auf diese Angabe ist, wird sich im Januar 2012 zeigen.



Quelle: Neue Architektur für drei Serien - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • Graphics Core Next - flexibler und mit großen Caches



Vor einem Jahr gab es viele hochgezogene Augenbrauen beim Blick auf AMDs GPU-Architektur VLIW4. AMD hatte im Wesentlichen sein mit der Radeon HD 5870 eingeführtes Design VLIW5 vereinfacht: Statt einer Spezialeinheit, eben der fünften, pro Block gab es nun vier, die alle Aufgaben übernehmen konnten. Das war eine Vereinfachung, die aber kaum Platz auf dem Die sparte: Statt 1.600 Rechenwerken der Radeon HD 5870 besaß die 6970 nur 1.536 der Stream-Prozessoren.
Mit 2.048 dieser Funktionseinheiten konnte AMD bei der 7970 deutlich zulegen, was der verringerten Strukturbreite von 28 Nanometern geschuldet ist. Dabei ist das Die der Tahiti-GPU sogar noch etwas kleiner geworden: 378 Quadratmillimeter stehen den 389 Quadratmillimetern der 6970 gegenüber.
Der Grund liegt in der neuen Architektur Graphics Core Next (GCN), die auf sehr viele völlig gleichförmig aufgebaute Rechenwerke in Form von ALUs setzt. Diese Logikeinheiten, die alleine keine komplexen Berechnungen durchführen können, sind über Caches und Spezialeinheiten vernetzt und streng hierarchisch organisiert.
Spoiler Der Kern der Architektur ist eine Compute Unit (CU). Sie besteht aus 64 der ALUs und kann unabhängig vom Rest des Systems operieren:
Wie eine CPU verfügt die CU dazu über Load/Store-Einheiten, einen Scheduler, eine Verzweigungseinheit und eigene Register - die fehlten bisher bei AMDs Designs. Die CU arbeitet dabei auch nicht mehr mit besonders langen Instruktionen, den VLIWs, sondern einer Vektoreinheit und einem Coprozessor.

Je vier der CUs teilen sich den Befehlscache (16 KByte) und den Datencache (32 KByte), was bei 32 CUs schon einen L1-Cache von 384 KByte ergibt. Dazu kommt noch ein L2-Cache für alle CUs von 768 KByte. Zusammen sind das 1.152 KByte an Caches. Zum Vergleich: Die erste Version von Nvidias Fermi kam bei über 500 Quadratmillimetern Die-Größe auch nur auf 1.792 KByte an Caches.

Überhaupt ähnelt GCN Fermi in der Flexibilität der CUs stark. Die Organisation der CUs ist jedoch unterschiedlich, so dass sich die Zahl der ALUs nicht vergleichen lässt. 512 sind es bei Fermi und 2.048 bei GCN. Sinnvoller ist ein Blick auf die SIMD-Einheiten selbst. Was einer CU bei GCN entspricht, ähnelt dem "Streaming Multiprocessor" (SM) bei Nvidia. 32 CUs gibt es bei AMD und 16 bei Nvidia - was nun aber auch nicht bedeutet, dass die Radeon HD 6970 doppelt so schnell wie eine GTX 580 wäre. GPUs lassen sich, ebenso wie CPUs, nicht anhand der Zahl der Rechenwerke vergleichen, weil die Architekturen so unterschiedlich sind.



Quelle: http://www.sb-innovation.de/newthrea...newthread&f=30

  • 4,3 Milliarden Transistoren, auch für bessere Tessellation



Die Tessellation für die selbstständige Unterteilung von Polygonen durch die GPU war bisher eine Domäne von Nvidia - mit der 7970 war es höchste Zeit für AMD, hier aufzuholen. Daher wurden die Tessellatoren neu konstruiert, wie bisher gibt es zwei davon. Sie sitzen nun aber an einer günstigeren Position.
Über einen weiteren Cache, den AMD bisher nicht näher beschrieben hat und nur "Global Data Share" nennt, sind die Tessellatoren in der Geometrieeinheit jeder Hälfte des Tahiti-Dies mit den CUs verbunden. Logisch gesehen befinden sich die Tessellatoren zwischen den Einheiten für die Vertices und die der Geometrie. Sie können somit auf Oberflächen direkt zugreifen, ohne zeitraubende Speicherzugriffe veranlassen zu müssen.
Spoiler Das soll zu viermal höherer Tessellationsleistung als bei einer 6970 führen :
die gab bekanntlich schon ab einem Tessellationsfaktor von etwa 8 deutlich in der Leistung nach. Bis Faktor 13 steigt die Performance bei der 7970 laut AMD noch an, danach flacht die Kurve ab. Messbar ist das auch schon, wie auch unsere Benchmarks zeigen. Bei Anwendungen wie dem Benchmark Heaven oder Spielen wie Crysis 2 kann die 7970 nun eine GTX 580 überholen.

Während die Tessellatoren vor allem Spielen zugutekommen, sind andere Neuerungen von GCN stark auf GPU-Computing ausgelegt. Dazu zählt die Unterstützung von ECC-Speicher - den die 7970 aber noch nicht mitbringt. Aber die Speicherbandbreite ist schon recht hoch: Als erste Single-GPU-Karte im Referenzdesign bringt das AMD-Board 3 GByte GDDR5-Speicher mit, der über einen insgesamt 384 Bit breiten Bus angebunden ist. Das ergibt eine theoretische Bandbreite von 264 GByte/s. Der große und schnelle Speicher sorgt auch dafür, dass Filterfunktionen bei sehr hohen Auflösungen noch schnell arbeiten können.

Dennoch: AMD wird sich ärgern, dass man nicht mit 1 Teraflops bei doppelter Genauigkeit für Rechenanwendungen werben kann. 947 Gigaflops sind es aber geworden, und das bei Unterstützung von OpenCL 1.2, Directcompute 11.1 und AMDs eigenem AMP, das per C++ programmiert werden kann.

Ob das aber noch reicht, um sich gegen Nvidias Cuda - das gerade etwas geöffnet wurde - auch durchsetzen zu können, ist noch nicht abzusehen. Immerhin ist es nun theoretisch möglich, mit den vielen Cuda-Werkzeugen auch AMD-GPUs zu programmieren. Angesichts der flexiblen GCN-Architektur erscheint das attraktiv.



Quelle: 4,3 Milliarden Transistoren, auch für bessere Tessellation - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • Neues Kühlsystem


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250 Watt gibt AMD weiterhin als "Board Power" an - das ist aber schon seit zwei GPU-Generationen nur noch ein Richtwert. Mit je einem 8-poligen und 6-poligen Steckverbinder plus dem Slot darf die Grafikkarte laut PCIe-Spezifikation maximal 300 Watt aufnehmen. Wie schon bei der 6970 wird das über Powertune dynamsich geregelt, und auch weiterhin darf der Anwender diesen Spielraum um 20 Prozent nach oben oder unten verschieben.
Wichtig war AMD aber nun doch ein Kühlsystem, das möglichst viel Wärme aus dem PC transportiert und nicht mehr im Gehäuse verteilt. Mit der Serie 6000 wurden die Auslässe auf den Karten immer größer, und das Slotblech stand durch fünf Ports nur noch zur Hälfte zur Verfügung.
AMD hat folglich einen DVI-Port eingespart, es gibt nun nur noch einen. Dazu kommen noch eine Buchse für HDMI sowie zwei Mini-Displayports. Um auch drei DVI-Monitore ohne separat zu erwerbende Adapter oder Kabel anschließen zu können, sollen alle Grafikkartenhersteller zwei Adapter mitliefern: einen von HDMI auf DVI und einen von Mini-Displayport auf DVI.
Spoiler Wie schon bei der 6990 mit zwei GPUs gibt es auch einen Kühlkörper mit einer Dampfkammer, was vor allem bei geringer Last von Vorteil ist:
Die Grafikkarte ist leiser. Schon beim Einschalten gibt es nicht mehr das für Radeons typische Fauchen, der Lüfter ist zwar hörbar, wird dann unter Windows sehr leise und ist nur beim Spielen deutlich vernehmbar.

Unsere Kollegen von PC Games Hardware maßen mit hoher 3D-Last aus einem Abstand von 50 Zentimetern eine Lautheit von 4,1 Sone, was auch in einem geschlossenen PC deutlich zu hören ist. Bei GPU-beschleunigten Anwendungen bleibt die 7970 aber im Gehäuse unhörbar.

Mit 28 Zentimetern Länge ist die 7970 einen halben Zentimeter länger als die 6970 geworden, sie passt nur in entsprechende Gehäuse. Eingespart hat AMD leider die Verkleidung der Rückseite, auch Backplate genannt. Sie schützt beim Hantieren im PC - und auch mit anderen Designs von den Grafikherstellern ist in den ersten Monaten nicht zu rechnen, AMD hat die Gestaltung seiner High-End-Karte noch nicht freigegeben. Bei der 7950 soll das Gerüchten zufolge von Anfang an erlaubt sein.



Quelle: Neues Kühlsystem - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • 3 Watt ohne Last?



Der größte Clou am Stromsparsystem ist aber die fast völlige Abschaltung, wenn der Anwender den PC nicht nutzt. Schaltet sich der Bildschirm aus, was unter Windows einstellbar ist, wird auch die GPU abgeschaltet. AMD nennt das "Long Idle" und lässt dabei über die Funktion "Zerocore" nur noch die PCIe-Verbindung an, was über einen eigenen Multiplexer geregelt wird. Der gaukelt dem PC vor, dass noch eine Grafikkarte vorhanden wäre, und nimmt nur noch 3 Watt auf - laut Angabe des Herstellers.
PC Games Hardware konnte jedoch mit 6 Watt für die Karte alleine noch die doppelte Leistungsaufnahme messen, dennoch ist das für eine High-End-Karte sehr wenig. AMDs Angabe von 15 Watt für die aktive Karte ohne Spiel - also beispielsweise für 2D-Anwendungen unter Windows - ist dagegen großzügig - hier kam das Testexemplar nur auf 12 Watt.
Spoiler Auf der Testplattform von Golem.de ergaben sich für den gesamten PC vergleichbare Werte. :
Mit einem aktiven Monitor nahm der Rechner 94 Watt auf, ging der Bildschirm aus, waren es 82 Watt. Das ergibt 12 Watt Ersparnis, genau so viel, wie die Karte laut AMD erreichen soll. Das tatsächliche Sparpotenzial kann aber stark von der Systemumgebung abhängen. Auch die Einstellungen für die Verbindungsverwaltung für PCI-Express unter Windows - dabei kann die Zahl der Lanes reduziert werden - machten auf unserer Plattform dabei aber keinen Unterschied.

Ein kleiner Bug scheint noch im Bios des Testmusters der 7970 von Golem.de zu lauern: Long Idle schaltet nämlich auch den Lüfter ab. Der lief nach Aktivieren des Bildschirms aber stets mit zu hoher Drehzahl, was nur ein Reboot oder das Starten und Beenden eines Spiels änderte. Das kann aber nicht Sinn der Sache sein.

Die Leistungsaufnahme von 15 Watt je Display konnten wir mit drei Monitoren nachvollziehen: Mit jedem Display stieg der Strombedarf um diesen Wert, unabhängig von der Auflösung der Monitore.



Quelle: 3 Watt ohne Last? - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • Videoencoder und mehrere Audiokanäle



Neben den Maßnahmen für mehr Leistung bei Spielen und GPU-Anwendungen hat AMD der Radeon HD 7970 noch zahlreiche Funktionen eingebaut, die bisher brachliegen - weil es weder Soft- noch Hardware dafür gibt.

Ein besonderes Novum für eine Grafikkarte ist dabei die "Video Codec Engine" (VCE). Sie ist ein in Hardware ausgeführter Encoder für H.264-Streams. Die VCE kann unter anderem direkt auf Daten des Framebuffers zugreifen: Was der Anwender sieht, lässt sich sofort ohne hohe CPU-Leistung oder schnelle SSD speichern.

Besonders interessant wäre das für Anwendungen wie Fraps, die den Bildschirminhalt speichern können - bisher aber auf sehr schnelle Rechner angewiesen sind, wenn hohe Auflösungen mitgeschnitten werden sollen. Was der VCE genau zu leisten vermag, hat AMD noch nicht verraten. Die Rede ist jedoch von mehreren Streams und verschiedenen Profilen, die auch Szenenwechsel erkennen sollen.
Spoiler In einem zweiten Modus kann der VCE auch vor der Ausgabe auf die Display-Engine zugreifen. :
Das ermöglicht, sofern Intel das zulässt, auch eine Nutzung von AMD-Grafik mit Wireless-Display.

Ebenfalls neu ist die Ausgabe von verschiedenen Audiokanälen über die Displayport-Anschlüsse. Da sich diese mit Hubs oder als Daisy-Chain zwischen Monitoren vervielfältigen lassen, sind aber mehr als die zwei auf der Karte befindlichen Displayports möglich.

AMD will damit beispielsweise bei Videokonferenzen auf mehreren Monitoren die Sprache jedes Teilnehmers auf dem Monitor erscheinen lassen, auf dem die Person dargestellt wird. Eine andere Anwendungsmöglichkeit ist das Fernsehen nebenbei, wobei der Ton des Programms aus Richtung des betreffenden Monitors kommt. Noch ist die Auswahl an Displayport-Monitoren mit eingebauten und gut klingenden Lautsprechern aber gering. Auch 4k-Displays kann die Radeon HD 7970 ansteuern, wahlweise über Displayport oder HDMI.




Quelle: Videoencoder und mehrere Audiokanäle - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • Testsystem und Verfahren



Als Antrieb für die Grafikkarten kommt unsere Testplattform für Grafikkarten zum Einsatz. Als Mainboard dient das Asus P6T Deluxe 1.0 mit X58-Chipsatz und einem Core i7 975 mit 3,33 GHz nominalem Takt. 6 GByte DDR3-1.333-Speicher von Corsair werden von Windows 7 Ultimate in der 64-Bit-Version voll genutzt. Die Timings für das RAM liegen bei 8-8-8-24.
Das Netzteil, ein Dark Power Pro von Bequiet mit 850 Watt Nennleistung, blieb auch für die Radeon HD 6970 unverändert, es ist mit Zertifizierung nach 80+ recht effektiv - kleinere Netzteile können jedoch auch insgesamt geringere Leistungsaufnahmen ergeben. Intels SSD-X25 lieferte die Daten, eine Barracuda ES.2 von Seagate diente für Patches und Images.
Die Spieletests führen wir in der praxisnahen Einstellung mit achtfacher anisotroper Filterung und vierfachem Antialiasing durch, die spielinternen Detailstufen werden stets auf das Maximum gesetzt, um die High-End-Karten zu fordern. Einige synthetische Benchmarks wie "Heaven" geben ein Abschalten des Antialiasing vor, da sonst die Werte noch niedriger werden. Wir haben deshalb diese Einstellung beibehalten.
Spoiler Um die Grafikkarten zu fordern:
wird der Lasttest mit 3DMark Vantage bei 16xAF und 8xAA durchgeführt (Voreinstellung "Extreme"), das Warten auf den Bildaufbau (VSync) ist bei allen Tests per Treiber ausgeschaltet. Die Einstellungen für die Filterfunktionen finden sich auch stets in den Bildunterschriften der Diagramme.

Wir unterscheiden bei den Diagrammen nach Programmen für DirectX-10 und solchen für DirectX-11. Bei den Spielen mit DirectX-11-Funktionen werden nur die Grafikkarten getestet, welche diese Schnittstelle auch unterstützen.

Durch den von AMD kurzfristig um zwei Wochen verkürzten Testzeitraum konnten nicht mehr alle relevanten Karten auch mit den für unseren Parcours neuen Spielen wie Skyrim und Modern Warfare 3 vermessen werden. Daher finden sich nicht alle Karten in allen Diagrammen.



Quelle: Testsystem und Verfahren - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • Synthetische Benchmarks und Tessellation



Wie viel eine neue Architektur in Verbindung mit hohen Takten bringt, zeigt sich schon bei 3DMark11. Der synthetische Benchmark lässt die 7970 über 40 Prozent schneller aussehen als eine 6970, die Karte kommt sogar in die Nähe einer GTX 590, die aber über zwei GPUs verfügt. Dieser große Vorsprung zeigt sich aber in der Folge nicht bei allen Spielen.
Seit seinem Erscheinen ist Heaven von Unigine das Aushängeschild für die DirectX-11-Funktion der Tessellation. Nvidia hatte vor dem Marktstart der GTX 480 stets betont, AMD in diesem Punkt überlegen zu sein. Das ist nun Geschichte: Selbst bei der Einstellung "Extreme" für die Tessellation liegt die 7970 deutlich vor der GTX 580, AMDs umstrittene Optimierung des Tessellationsfaktors war dabei abgeschaltet. Gut 70 Prozent schneller ist AMDs neue Karte im Vergleich zur 6970 - die neuen Tessellatoren arbeiten offenbar wesentlich besser.
Das gleiche Bild zeigt auch der ältere 3DMark Vantage. Sowohl in der Einstellung Performance als auch bei Extreme schlägt eine Radeon 7970 eine GTX 580 klar, und zwar insbesondere bei der anspruchsvolleren Einstellung. Das ist einer der seltenen Fälle, wo sich auch ein besonders großer Grafikspeicher bemerkbar macht.
Quelle: Synthetische Benchmarks und Tessellation - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • DirectX-10: Far Cry 2 und Call of Duty MW2



Einer der grafisch eindrucksvollsten Shooter aus der DirectX-10-Ära muss zeigen, was er mit modernen Grafikarchitekturen zu leisten imstande ist. Der Benchmark-Klassiker Crysis ist diesmal nicht mehr dabei, dafür auf den folgenden Seiten sein Nachfolger Crysis 2. Far Cry 2 kann wesentlich besser mit mehr GPU-Power umgehen als das erste Crysis. War Far Cry 2 bisher eine Domäne der Nvidia-Karten, so hat sich das mit AMDs 7970 geändert: Sie lässt die GTX 580 hinter sich, und bei kleineren Auflösungen auch eine GTX 590.
Spoiler Bei Call of Duty MW2 verwenden wir eine Sequenz am Anfang der Mission "Teamspieler", die hohe Bildraten liefert :
diese können sich im weiteren Verlauf des Spiels aber auch halbieren. Auch dafür sind die getesteten Grafikkarten aber schnell genug; wie viele "The way it's meant to be played"-Spiele ist auch Call of Duty MW2 auf Nvidia-Karten viel schneller als auf AMD-Geräten.

Mit 133 fps für die GTX 580 gegenüber 96 fps bei der Radeon HD 7970 ist das Bild unverändert. Auch die 6970 kommt schon auf 89,2 fps, so dass AMD für seine neue Architektur hier noch Spielraum für Treiberoptimierungen hat.



Quelle: DirectX-10: Far Cry 2 und Call of Duty MW2 - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • DirectX-11: Call of Duty MW3 und Stalker CoP



Dass AMD sich vor allem auf aktuelle Spiele konzentriert hat, zeigen die Werte für Modern Warfare 3. Das Spiel wird in seinen Standardeinstellungen auch bei maximalen Details nicht schneller als 120 fps, die erreicht aber nur die 6970. Die 7970 liegt knapp dahinter, der beim vorherigen Modern Warfare große Vorsprung für Nvidia ist nun aber eingeholt.
Spoiler In der Einstellung "Ultra" ist das dritte Stalker-Spiel :
das an den ersten Teil anschließt - eine moderne Grafikdemo im typischen Stil der russischen Entwickler. Als einer der ersten DirectX-11-Titel wurde das Programm auf AMD-Grafikkarten entwickelt, was der Chiphersteller inzwischen auch bestätigt hat.

Da Stalker CoP stark auf Tessellation setzt, profitiert das Spiel auch von den schnelleren Einheiten dafür auf der 7970. Fast 25 Prozent schneller als mit der 6970 läuft die düstere Kernkraft-Apokalypse und wiederum schneller als mit Nvidias fixester Single-GPU-Karte.



Quelle: DirectX-11: Call of Duty MW3 und Stalker CoP - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • DirectX-11: Crysis 2, Rage und Skyrim



Ein Spezialfall für Benchmarks ist Crysis 2. Zusammen mit dem DirectX-11-Patch und dessen Einstellungen "Ultra" sowie den Hires-Texturen treibt das Spiel auch schnellste Grafikkarten an die Leistungsgrenze. Im Unterschied zum ersten Crysis skalieren die Karten dabei aber immer noch gut mit der Auflösung.
Mit einem so umgebauten Crysis können die 3 GByte lokaler Speicher der Radeon HD 7970 voll zur Geltung kommen. Das Spiel ist damit deutlich schneller als mit anderen Single-GPU-Karten, aber bei der Auflösung 2.560 x 1.440 mit im Mittel 32,9 fps immer noch viel zu langsam. Schon die Reduktion um eine Detailstufe bringt rund 45 fps zutage, was erträglicher ist.
Spoiler Mit Rage kommen die Treiber der 7970 noch nicht so gut zurecht:
Während die GTX 580 und die Radeon 6970 im Rahmen der Messgenauigkeit die vom Spiel vorgegebenen 60 Bilder pro Sekunde in allen Auflösungen erreichen, liegt die schnellere Hardware der 7970 leicht zurück. Auch bei höchsten Details sind 2.560 x 1.440 Pixel aber noch gut spielbar, das ursprüngliche träge Nachladen der Texturen ist mit dem aktuellen Patch auch kaum noch wahrnehmbar.

Wie viele Elder-Scrolls-Spiele bleibt auch das neue Skyrim ein Hardwarefresser. Die GTX 580 ist dafür die beste Karte, AMDs Radeons liegen rund 20 Prozent zurück. Rollenspieler, die auf AMDs Karten setzen, bleibt nur die Hoffnung auf noch schnellere Treiber, aber angesichts von über 40 fps beim Ausreizen aller Details bleibt auch noch die Möglichkeit, mit den Einstellungen zu experimentieren.

Tests mit weiteren Spielen und unter PCI-Express 3.0 finden sich bei unseren Kollegen von PC Games Hardware.



Quelle: DirectX-11: Crysis 2, Rage und Skyrim - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • Leistungsaufnahme



Den Umstieg auf 28-Nanometer-Fertigung hat AMD konsequent fürs Stromsparen genutzt. Selbst ältere Mittelklassekarten wie eine Radeon HD 5770 nehmen mehr Energie fürs Nichtstun in Anspruch, wenn gerade kein Spiel läuft. Die 7970 ist dabei auch noch gut 20 Watt sparsamer als eine GTX 580. Ist der Bildschirm aus, sinkt die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems von 94 auf 82 Watt - das schafft sonst derzeit keine andere Grafikkarte.
Schon bei mittleren Lasten ist die 7970 auch leistungsbezogen nicht mehr besonders sparsam. Die Testplattform benötigte beim reproduzierbaren 3DMark Vantage in der bewerteten Szene 319 Watt, die 6970 kam aber nur auf 278 Watt und eine GTX 580 auf 352 Watt. Die Ersparnis der schnellen AMD-Karte ist unter Last also nicht so groß, aber höher als bei Nvidias bisher schnellster Single-GPU-Karte.
Spoiler Beim nur auf maximale Energieverschwendung getrimmten Burning-Test von Furmark 1.80 :
liegt die 7970 noch vor allen anderen Karten mit einem Grafikprozessor. 367 Watt sind sogar mehr als die 339 Watt einer GTX 580.

Das relativierte sich aber bei den Messungen beim tatsächlichen Spielen. Zwischen 250 und 350 Watt nahm der Rechner dabei je nach Szene auf, das Regelverhalten ist also sehr dynamisch.



Quelle: Leistungsaufnahme - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de

  • Fazit



Angesichts der guten Leistungen hätte AMD die Ankündigung ohne Verfügbarkeit für die Radeon HD 7970 nicht nötig gehabt. Bis auf die Spiele wie Skyrim, wo die Treiber offensichtlich noch nicht optimiert sind, ist diese Grafikkarte die schnellste mit einer GPU. Die synthetischen Benchmarks deuten auf das noch große Potenzial hin.
Mit 20 bis 30 Prozent mehr Bildern im Spiel ist ein Umstieg von einer High-End-Karte des Jahres 2010 oder 2011 aber kaum gerechtfertigt. Wer nun aber bereit ist, die geforderten 499 Euro auszugeben, kommt an der 7970 kaum vorbei. Auch rund 100 Euro günstigere Karten sind, wenn ohnehin eine Neuanschaffung ansteht, technisch abgeschlagen - vor allem beim Stromparen im 2D-Betrieb.

Spannend bleibt, wie Nvidia darauf reagiert. Schon die GTX 580 kam als zuvor kaum angekündigte Überraschung - und in zwei Wochen beginnt mit der CES die wichtigste Elektronikmesse der USA.
Quelle: Fazit - Radeon HD 7970 im Test: Die schnellste und sparsamste GPU kommt von AMD - Golem.de


So das sollte reichen um Euch einen aktuellen Einblick in AMD neuster Grafikkarte zu erhaschen...

mfg