Schon dem Bundeskanzler Helmut Schmidt war klar, dass die Atomkraft zwei Seiten hat. "Es geht nicht an, ökonomische und Versorgungsvorteile der Kernenergie in Anspruch zu nehmen", mahnte der SPD-Kanzler 1979 im Bundestag, "die Lasten dagegen auf den Nachbarn abwälzen zu wollen."
Experten für Endlager halten grundsätzlich drei Gesteinsarten für geeignet, hochradioaktiven Atommüll für Hunderttausende Jahre sicher von den Kreisläufen des Lebens zu isolieren. Da ist zum einen Granit, für den sich zum Beispiel Schweden und Finnland entschieden haben; Tongestein wird von Frankreich und der Schweiz favorisiert, und Deutschland untersucht in Gorleben einen Salzstock. In jedem Fall müssen die Gesteinslagen an möglichen Standorten groß, homogen und geologisch ungestört sowie erdbebensicher sein. Auch wenn das gegeben ist, hat jedes Material spezifische Vor- und Nachteile. In Granit zum Beispiel lassen sich sehr stabile Tunnel anlegen. Aber wenn Risse entstehen, gibt es wenig, was einen Wassereinbruch stoppen kann. Das müssen dann die Behälter gewährleisten. Ton hingegen absorbiert Wasser, kann aber Wärme nicht gut ableiten, dafür muss ein Füllmaterial sorgen. Und Salz schließlich umfließt irgendwann die Behälter und schließt sie dicht ein. Das Gestein ist aber empfindlich gegen Wasserzulauf. Darum haben sich die Experten von der Idee verabschiedet, den idealen Standort zu finden. "Es gibt kein Wirtsgestein, das grundsätzlich immer eine größte Endlagersicherheit gewährleistet", heißt es in einem Bericht des Bundesamts für Strahlenschutz von 2005. Deutschland hat neben Salzstöcken auch Tonstein-Lagen zu bieten , die noch nie genauer untersucht wurden.
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