Erinnern Sie sich noch, wie es war, als Kind mit Ihrer Mutter einkaufen zu gehen? Wie man heimlich Cornflakes in den Einkaufswagen schmuggelte, dann Fruchtzwerge und Eiscreme? Und wie die ganze Aktion mit dem Ankarren einer ganzen Ladung Schokoriegel schließlich aufflog und man flennend auf dem Supermarktboden lag? Damals haben wir gelernt, dass man es besser bei den Cornflakes belassen hätte und weniger manchmal mehr ist – eine Lektion, die bei Produzent Paul W. S. Anderson anscheinend nicht gefruchtet hat. Was schade ist, denn seine Neuauflage des Klassikers „Die drei Musketiere“ ließ Großes hoffen.
Als im Frühjahr die ersten Vorankündigungen zum Film die Runde machten und das anfängliche Entsetzen über ein weiteres Musketier-Remake überwunden war, wuchs die Spannung auf das Leinwandspektakel. Denn die Besetzungsliste war vielversprechend: Oscar-Preisträger Christoph Waltz als intriganter Kardinal Richelieu, Orlando Bloom als schmieriger Herzog von Buckingham, Milla Jovovich als Hofspionin Milady de Winter und Mads Mikkelsen als fieser Kardinalsagent Rochefort. Zudem wurde die gesamte Produktion nach Bayern verlegt und den Machern Zugang zu altehrwürdigen Gemäuern gewährt: Neben Aufnahmen in den Filmstudios Babelsberg sollten unter anderem Schloss Weißenstein, das Neue Schloss auf Herrenchiemsee und die Münchner Residenz den Eindruck vermitteln, die Musketiere würden im Frankreich und Italien des 17. Jahrhunderts kämpfen.
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