Sebastian Edathy ist ein Mann, der sich auf seine Coolness etwas einbildet. Und das darf er auch. Der Jungstar der SPD sieht (verglichen mit anderen Politikern) gut aus, hat eine Vorzeigekarriere hingelegt, sitzt im Vorstand der Bundestagsfraktion und im Rechtsausschuss des Parlaments.
Und rastet öffentlich und ganz und gar nicht cool aus, wenn ihm unliebsame Fragen gestellt werden: „Sie können mich mal“, kanzelt er auf seiner Facebook-Seite (2297 Freunde, darunter viele Journalisten) den Arzt und Fotografen Robert Kah ab. Und ergänzt später: „Kreuzweise!“ Keine Frage, Edathy hat ein Problem.
Alles fing mit Philipp Rösler an. Edathy hatte letzten Samstag ein etwas älteres Bild auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht, das den heutigen Vizekanzler lächelnd bei einer Grippeschutzimpfung zeigt. Dazu forderte Edathy seine Facebook-Freunde zu einer „kleinen Abstimmung“ auf: „a) Er lächelt, weil das Foto gestellt ist. b) Er lächelt, obwohl das Foto gestellt ist, weil er nicht anders kann. c) Die Infusion ermöglicht erst das Lächeln (böse!).“
Nun ist es in der Tat nicht nur „böse“, sondern unerhört, einem Kabinettsminister zu unterstellen, er nehme Drogen. Hier verschwimmt die Grenze zwischen einem Politiker und einem Kabarettisten.
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