Linksextremisten schlagen Rechtsextremisten zusammen, Rechtsextremisten feiern fatale Brandanschläge auf linke Einrichtungen, schon werden bange Fragen nach den ersten Todesopfern laut – in der Hauptstadt ist in diesem Frühsommer an manchen Tagen und vor allem in manchen Nächten bereits in Ansätzen zu besichtigen, was Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und Verfassungsschutzpräsident Heinz Fromm gestern bei der Vorlage ihres Jahresberichtes als dringende Warnung aussprachen: Zwischen den Rechts- und Linksextremisten in Deutschland ist eine Spirale der Gewalt in Gang gekommen.
Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann hatte am Morgen per Interview bereits den Takt vorgegeben. Die Linksextremisten stünden "an der Schwelle zu einem neuen Linksterrorismus", sagte der CDU-Politiker. Friedrich hielt dieses Szenario für plausibel. Wenn der Trend so anhalte, müsse man "die Befürchtung haben, dass er recht hat", sagte der CSU-Innenminister.
Das Potenzial des Rechtsextremismus sank von 26 600 auf 25 000 Personen, das des Linksextremismus stieg von 31 600 auf 32 200. Die Zahl der Gewalttaten von beiden Seiten ging zurück: Von 891 auf 762 bei rechtsextremistischen Gewalttaten, von 1115 auf 944 bei linksextremistischen Gewalttaten.
Bookmarks