Berlin - Trotz City-BKK-Insolvenz, Notfusionen und Gerüchten um flächendeckend drohende Zusatzbeiträge: Momentan schwimmen die gesetzlichen Krankenkassen im Geld. Im ersten Quartal dieses Jahres verbuchten sie einen Überschuss von 1,47 Milliarden Euro. Wesentlich dazu beigetragen haben vor allem die Arzneiausgaben. Statt weiter in die Höhe zu schießen, sanken sie erstmals seit Jahren – und zwar gleich um stattliche 4,8 Prozent. In Zahlen ausgedrückt: Die Versicherer mussten für Medikamente 360 Millionen Euro weniger berappen als in den ersten drei Monaten des Vorjahres.
Im Gesundheitsministerium feiern sie dies als Erfolg der schwarz-gelben Reformen.
„Das Arzneimittelsparpaket wirkt“, hieß es. Mitte vergangenen Jahres hatte die Regierung den Zwangsrabatt für Arzneimittel erhöht und den Herstellern ein Preismoratorium aufgedrückt.
Hinzu kamen gestiegene Einnahmen durch die wieder angesprungene Konjunktur. 45,85 Milliarden Euro waren es im ersten Quartal – 2,35 Milliarden mehr als noch 2010. Und auch die Ausgabenzuwächse für andere Posten hielten sich in Grenzen. Für ambulante ärztliche Behandlung betrug die Steigerung diesmal nur 1,2 Prozent. Und der größte Kostenblock, die Behandlung im Krankenhaus, brachte es mit 15,62 Milliarden Euro auf einen Anstieg von 4,8 Prozent. Im Vorjahresquartal lag die Steigerung bei 5,3 Prozent, 2009 waren es 6, 6 Prozent.
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