Der radikal-islamistische Prediger Bilal Philips muss Deutschland verlassen. Die Polizei habe ihm am Mittwoch eine Ausweisungsverfügung der Frankfurter Ausländerbehörde übergeben, teilte Polizeisprecher Jürgen Linker mit. Bilal, der als Hassprediger gilt, hatte zuvor mit dem salafistischen Konvertiten Pierre Vogel bei einer umstrittenen Veranstaltung zum Thema "Islam – die missverstandene Religion" in der Frankfurter Innenstadt gesprochen.
Philips habe um 21.40 Uhr in Begleitung Vogels das Frankfurter Polizeipräsidium verlassen und müsse innerhalb von drei Tagen aus Deutschland ausreisen, sagte Linker. Philips ist nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes 1947 in Jamaika geboren, in Kanada aufgewachsen und als 25-Jähriger zum Islam übergetreten, nachdem er zunächst Kommunist war.
In Frankfurt waren nach Polizeiangaben mehr als 1500 zumeist jüngere Menschen auf den abgesperrten Platz gekommen, um die Kundgebung zu verfolgen. Getrennt nach Männern und Frauen verfolgten sie zunächst die Rede Vogels, anschließend sprach der von den Veranstaltern als Überraschungsgast angekündigte Philips. Wie Bilal Philips nach Frankfurt gekommen war, war unklar.
Die ins Deutsche übersetzten Reden enthielten nach Angaben der Polizei keine Hetzparolen. Zu Zwischenfällen kam es nach Polizeiangaben zunächst nicht. Rund 500 Menschen demonstrierten vor der Absperrung gegen die Kundgebung. Die Grünen, antifaschistische Gruppen und die rechtsextreme NPD hatten unabhängig voneinander dazu aufgerufen.
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