Doch die Fahnder entdeckten hinter dieser Fassade den Mörder des kleinen Dennis aus dem niedersächsischen Osterholz-Scharmbeck - einen Mann, der auch noch weitere Jungen umbrachte. "Man hat von ihm nichts gehört. Er ist vielleicht ein Eigenbrötler", sagt ein älterer Mann, der im selben Haus mit dem mutmaßlichen Serienmörder wohnte. Martin N. sei unauffällig gewesen, sagt er und ergänzt: "Wir können es einfach nicht fassen." Ein anderer Nachbar sagt: "Zu dem hatte hier niemand Kontakt, der hat nicht mal gegrüßt". Martin N. sei fast unsichtbar gewesen.
Mehr als zehn Jahre lang hielt der mysteriöse "Maskenmann" die Polizei in Atem. Eltern und Kinder vor allem in Norddeutschland lebten vielfach in Angst - immer dann, wenn die Kinder in die Ferien fuhren. Es gab Berichte, dass ein maskierter, auffällig schwarz gekleideter, muskulös wirkender Mann nachts in Kinderzimmer, Zeltlager, Internate und Schullandheime eindrang, um sich vor allem an Jungen zu vergehen. Und sie im schlimmsten Fall zu töten. Mehr als 40 solcher sexueller Übergriffe im norddeutschen Raum wurden der Polizei nach 1992 angezeigt, mindestens fünf Morde dem "Maskenmann" zur Last gelegt. Doch all die Hinweise nützten zunächst nichts: Denn viele Jahre lang tappte die Polizei im Dunkeln.
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