Wiesbaden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sank der Absatz der in der Bundesrepublik ansässigen Brauereien und Bierlager 2010 trotz Fußball-WM erneut um 1,7 Prozent auf 98,3 Millionen Hektoliter. Insgesamt ging der Bierabsatz in den vergangenen zehn Jahren um gut zehn Prozent zurück.
Doch zum Leidwesen der Brauereien ist nicht nur der Bierabsatz rückläufig. Noch stärker war der Rückgang 2010 bei den von den deutschen Brauereien bislang als Wachstumsmarkt betrachteten Biermischungen – also Bier gemischt mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen. Hier verringerte sich der Absatz um 2,7 Prozent auf vier Millionen Hektoliter. Ihr Marktanteil belief sich auf knapp vier Prozent.
Der größte Teil des in Deutschland gebrauten Bieres – immerhin 85 Prozent – wurde auch hierzulande konsumiert. Am größten war den Statistikern zufolge der Absatz in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Lediglich 14,7 Millionen Liter wurden exportiert – allerdings mit steigender Tendenz. Immerhin rund 20 Millionen Liter Bier gingen als Haustrunk an die Mitarbeiter der Brauereien.
Der erneute Absatzrückgang ist für die Branche keine Überraschung. Bei den deutschen Brauereien herrscht seit Jahren Katerstimmung, und Besserung ist nicht in Sicht. „Der Markt wird weiter schrumpfen“, prognostizierte kürzlich der Generalbevollmächtigte der Veltins-Brauerei, Michael Huber. Ohne den Rückenwind der Fußball-WM könne der Konsumrückgang 2011 sogar noch stärker ausfallen als im vergangenen Jahr, befürchtete der Branchenkenner.
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