Schüsse hallen durch die Straßen, Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten: Tunesien kommt auch drei Tage nach dem Sturz des Präsidenten nicht zur Ruhe. Nach einer unruhigen Nacht kam es in der Hauptstadt bei einer Kundgebung erneut zu Auseinandersetzungen. Rund 1000 Menschen zogen durch die wichtigste Straße in Tunis und forderten die Regierungspartei Konstitutionelle Demokratische Versammlung (RCD) auf, abzutreten: "Raus mit der RCD! Raus mit der Partei der Diktatur!" Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein, die sich in der Nähe des Innenministeriums versammelten.
Wie Augenzeugen berichten, versuchten die Polizeikräfte mit Schüssen in die Luft, die Menge auseinander zu treiben. Zudem hätten Männer aus vorbeifahrenden Autos und von Motorrädern gefeuert. Auch zu Fuß seien Bewaffnete schießend durch die Straßen geeilt. Mieter durchsuchten ihre Wohnhäuser, nachdem es geheißen hatte, auf den Dächern hätten sich Scharfschützen verschanzt und feuerten auf die Passanten in den Straßen.
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