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Thread: Demonstrationen gegen Ben Alis alte Garde

  1. #1
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    Demonstrationen gegen Ben Alis alte Garde

    Tunesien wartet auf eine Regierung der nationalen Einheit – doch deren Reputation ist in Gefahr. Die Islamisten winken ab, gegen die Regierungspartei gibt es Proteste.

    Schüsse hallen durch die Straßen, Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten: Tunesien kommt auch drei Tage nach dem Sturz des Präsidenten nicht zur Ruhe. Nach einer unruhigen Nacht kam es in der Hauptstadt bei einer Kundgebung erneut zu Auseinandersetzungen. Rund 1000 Menschen zogen durch die wichtigste Straße in Tunis und forderten die Regierungspartei Konstitutionelle Demokratische Versammlung (RCD) auf, abzutreten: "Raus mit der RCD! Raus mit der Partei der Diktatur!" Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein, die sich in der Nähe des Innenministeriums versammelten.
    Wie Augenzeugen berichten, versuchten die Polizeikräfte mit Schüssen in die Luft, die Menge auseinander zu treiben. Zudem hätten Männer aus vorbeifahrenden Autos und von Motorrädern gefeuert. Auch zu Fuß seien Bewaffnete schießend durch die Straßen geeilt. Mieter durchsuchten ihre Wohnhäuser, nachdem es geheißen hatte, auf den Dächern hätten sich Scharfschützen verschanzt und feuerten auf die Passanten in den Straßen.
    Quelle: Tunesien: Demonstrationen gegen Ben Alis alte Garde | Politik | ZEIT ONLINE


    Der Sturz von Staatspräsident Ben Ali hat Tunesien in Chaos und Anarchie geführt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Rest an staatlicher und militärischer Ordnung in sich zusammen bricht. Jetzt ist die EU gefragt, politische, im schlimmsten Fall auch polizeiliche und miltärische Hilfe zu leisten. Wichtig ist, dass wir Europäer das Heft des Handelns in der Hand behalten und ggf. die Notbremse ziehen können, damit nicht irgendwelche Kräfte in Tunesien Entscheidungsbefugnis bekommen, die für uns Europäer ein Sicherheitsrisiko darstellen!
    Quelle: Lesermeinung

    mfg
    Last edited by Snitlev; 16.05.11 at 16:17.

    Wer versucht zu rennen, bevor er laufen kann, kommt meistens zu Fall



    stop animal experiments, take child molesters - they like pain!


    Besser man bereut was man getan hat, anstatt zu bereuen das man es unterlassen hat
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    slikrapid (17.01.11)

  3. #2
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    Blos keine Polizeiliche Hilfe:

    Die Polizisten sind doch hier die Kriminellen:
    Sie gehören noch zur alten Garde von Ben Ali.
    Die sind es, die Plündern.

    Die Armee (aus Wehrpflichtigen bestehend) hatte sich aus dem Konflikt schnell zurückgezogen, weil die nicht auf ihre Freunde schießen wollten.
    So wie ich das sehe, ist alles in Ordnung.

    Es soll eine neue Regierung geben:
    Die alte Regierungspartei (RCD) soll nicht mehr dabei sein.
    Die Islamisten wollen es nicht.
    -> Perfekt!

    Der einzige Grund, warum die EU eingreifen will, ist dass sie mit den Hilfsdiktatoren in Nordafrika immer ganz gut zurecht kamen.
    Bei einer demokratischen Regierung besteht dann die Gefahr, dass diese Länder plötzlich unseren Standard und unsere Löhne teilen.

    mfg
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  4. #3


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    Quote Originally Posted by Snitlev
    Jetzt ist die EU gefragt, politische, im schlimmsten Fall auch polizeiliche und miltärische Hilfe zu leisten. Wichtig ist, dass wir Europäer das Heft des Handelns in der Hand behalten und ggf. die Notbremse ziehen können, damit nicht irgendwelche Kräfte in Tunesien Entscheidungsbefugnis bekommen, die für uns Europäer ein Sicherheitsrisiko darstellen!
    nein, Tunesien sollte es allein/selber handeln, es ist eine Inlandsangelegenheit - die EU hat da nichts zu suchen (nur politisch/diplomatisch), bestimmt nicht mit irgendwelche militaerische Kräfte
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  5. #4
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    Eine weitergehende Demokratisierung in Tunesien wäre eine konstruktive Entwicklung zu einer Befreiung der Bevölkerung und könnte den Prozess zu einer Etablierung eines Mehrparteiensystems sowie ein demokratisches Wahlrecht grundsätzlich beschleunigen.

    Die gut gemeinte Waffengewalt als Hilfestellung vom guten Samariter aus dem Westen ist unter allen Umständen zu unterlassen um ein größeres Blutvergießen zu vermeiden ...

    Nosce Te Ipsum
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  6. #5
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    nein, Tunesien sollte es allein/selber handeln, es ist eine Inlandsangelegenheit - die EU hat da nichts zu suchen (nur politisch/diplomatisch), bestimmt nicht mit irgendwelche militaerische Kräfte
    meiner Meindung nach falsch,d a hier die demokratischen Kräfte gestützt werden können, was dem Land weit mehr bringt - und auch diese werden uns dankbar sein. Wir werden in naher Zukunft froh sein, wenn wir Zugang zu afrikanischen Ressourcen haben. Daher müssen wir schon aus Eigeninteresse helfen. nur wenn wir einen Diktator unterstützen hat dies negative Auswirkungen auf die Beziehungen zu dem Land.

    Und wenn das Land wirtschaftlich stark ist, dann ist m.E. das Risko geringer, dass sich Islamisten durchsetzen.

    Mfg Dagon

    "If we were not given immortal souls, then we must create our own." Philip J. Farmer
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  7. #6
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    Wenn wir uns Afrika insgesamt im politisch wirtschaftlichem Kontext etwas präziser Anschauen so bekommen wir den Eindruck das ein politisches Chaos allerseits vorherrscht und die Interessenlage sehr unterschiedlich in der Bewertung definiert werden....

    Ob der Westen tatsächlich bei einer fortschreitenden Demokratie weiterhin von den jetzt bestehenden politischen Umständen profitieren und diesen Kontinent weiterhin ausbeuten könnte wie bisher geschehen wäre allerdings stark zu bezweifeln.

    Nosce Te Ipsum
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  8. #7
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    Quote Originally Posted by Dagon View Post
    meiner Meindung nach falsch,d a hier die demokratischen Kräfte gestützt werden können, was dem Land weit mehr bringt - und auch diese werden uns dankbar sein. Wir werden in naher Zukunft froh sein, wenn wir Zugang zu afrikanischen Ressourcen haben. Daher müssen wir schon aus Eigeninteresse helfen. nur wenn wir einen Diktator unterstützen hat dies negative Auswirkungen auf die Beziehungen zu dem Land.
    Nicht dass du da was falsch verstehst:
    Die EU hat Jahrelang den Diktator unterstützt!
    (Ebenso, wie es mit Mubarak in Ägypten u.a. der Fall ist)

    Ein Eingreifen von EU-Seite (oder noch schlimmer: NATO) bringt keine Stabilität, sondern sorgt nur für mehr Opfer.
    Außerdem werden Kräfte, denen die EU hilft, nicht gestützt - im Gegenteil:
    Es kann viel besser argumentiert werden, dass das ganze vom "Westen" gelenkt und gesteuert wird, was die Glaubwürdigkeit verringert.

    Von den Islamisten sehe ich keine Gefahr, da diese nicht mitspielen wollen.

    Das beste ist: Abwarten - in einigen Tagen (max. 2 Wochen) wird die RCD auch aus der Regierung verschwinden.
    Und dann ist der Weg für eine demokratische Regierung frei.

    Auch stellt sich die Frage, ob das nicht eine Kettenreaktion auslöst:
    Wenn es auch noch Ägypten, Jemen, Saudi-Arabien, Mauretanien und Algerien betrifft, so dürften die Ergebnisse doch positiv (im Sinne der Demokratie) ausfallen.

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  10. #8


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    Quote Originally Posted by Dagon
    und auch diese werden uns dankbar sein.
    was wuerdest du sagen, sind Iraker (oder Afghaner) den usa heutzutage dankbar oder sollten sie dankbar sein?

    im Wesentlichen, jedes Land ist fuer seine eigene Inlandsangelegenheiten zustaendig (Souveraenitaet)

    Quote Originally Posted by Dagon
    Und wenn das Land wirtschaftlich stark ist, dann ist m.E. das Risko geringer, dass sich Islamisten durchsetzen.
    nicht unbedingt, es ist wichtiger dass das Land fuer anstaendige Lebensbedingungen und Menschenrechte sorgt (wenigstens rahmenweise), ausserdem, die Wirtschaftsstaerke wird immer am wenigsten von die untere Gesellschaftsebenen empfunden/beguenstigt

    Quote Originally Posted by Se7Ven
    Ob der Westen tatsächlich bei einer fortschreitenden Demokratie weiterhin von den jetzt bestehenden politischen Umständen profitieren und diesen Kontinent weiterhin ausbeuten könnte wie bisher geschehen wäre allerdings stark zu bezweifeln.
    es ist keine Frage von 'ob', sondern 'wieviel' - das Wirtschaftswachstum (oder genauer: uebermaessige und andauernde Bereicherung) von entwickelte Laender (genauer: dazugehoerige maechtige Individuen & Gruppen) ist in einen globalen Welt auf den niedrigen (niedrigeren) Niveau von Entwicklungslaender angewiesen, ansonsten waeren alle Laender auf aehnlichen Entwicklungsniveau, wo uebermaessige Gewinne stark erschwert sind - ausserdem, einer koennte behaupten dass schon heutige 'fortgeschrittene' Demokratien nicht in der Lage sind Ausbeutung eigener Buerger genuegend zu reduzieren

    Quote Originally Posted by v6ph1
    Von den Islamisten sehe ich keine Gefahr, da diese nicht mitspielen wollen.
    sie werden aber zukuenftig zu potenzielle Gefahr (oder wenigstens als massgeblicher Faktor der politischer Entscheidungsprozess) wenn folgende Trends 'in Gange' bleiben:
    - uebermaessige Auswanderung ins westliche Laender (Quantitaet)
    - schnelles Bevoelkerungswachstum gegenueber Ureinwohner (Quantitaet)
    - keine 'Modernisierung' von religioese Standpunkte (Qualitaet)
    - zu starke Verbindung zwischen religioese & saekulare Angelegenheiten/Zustaendigkeit (Qualitaet)
    - andere undemokratische, menschenverachtende, freiheitswidrige Methoden/Gewohnheiten (Qualitaet)
    - mangelhafte Unterscheidung/Distanz (oeffentliche Meinung - global/lokal, islamistische Autoritaeten, Feindbilder) zwischen Islam & islamistische Terroristen (Qualitaet)
    - Verschlechterung von Lebensbedingungen und Menschenrechte - lokal/global (Qualitaet)
    ...
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  11. #9
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    In Tunesien sind es die von der Regierung gesteuerten Plünderer und Brandstifter die ein permanentes Gefahrenpotenzial darstellen nicht aber die Demonstranten die für mehr Demokratie sowie gegen die Unterdrückung eines Regimes von korrupten Despoten engagiert kämpfen.

    An den Ereignissen können wir deutlich erkennen das es sich hier um eine Schein sowie Pseudodemokratie handelt und der Westen hat diese politische Situation bisher zu seinen Gunsten nach Belieben funktionell sowie personell manipuliert nutzen können.

    dazu weitere Informationen

    http://alles-schallundrauch.blogspot...#ixzz1B6sS6yf3
    Last edited by Se7Ven; 19.01.11 at 02:01.

    Nosce Te Ipsum
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