Anders als bei vorhergehenden Terrorwarnungen wird diese aktuelle Bedrohungslage von vielen ernster genommen. Was auch daran liegen mag, dass der sonst in diesem Themenbereich eher zurückhaltende Bundesinnenminister de Maizière diesmal klar und eindeutig die deutsche Öffentlichkeit vor einem baldigen Terroranschlag warnte.
Deutschland steht auf der Terrorliste der Al-Qaida und anderer islamistischer Terrororganisationen mit an vorderster Stelle. Diese Erkenntnis ist seit langem bekannt. Und das sich Deutschland bereits mehrfach im Fadenkreuz der Islamisten befand, belegen die bisher aufgedeckten, und damit verhinderten, Anschlagspläne. So wurde beispielsweise die so genannte “Sauerlandgruppe” enttarnt, deren Vorbereitungen bereits weit gediehen waren. Bisher konnte sich die Öffentlichkeit auf die Sicherheitskräfte verlassen und erfuhr meistens erst nach einer Aufklärungsaktion von den Erfolgen der Polizei und den Geheimdiensten. So auch nach dem Bombenfund im Kanzleramt.
Diesmal erscheint es anders. Wichtige Innenpolitiker aller Parteien verfügen demzufolge über Informationen, die Grund zur allgemeinen Besorgnis bieten. So sieht der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch von der SPD vor allem deutsche Millionenstädte gefährdet. In Berlin werden die Fahrgäste der U-Bahnen gebeten, auf verdächtige Gepäckstücke vermehrt zu achten und der Schutz rund um das Regierungsviertel wurde intensiviert. So wurden rund um den Reichstag Absperrgitter errichtet. Auch vor dem Kanzleramt hat man die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft. Flughäfen und Bahnhöfe werden deutschlandweit sichtbar von scharf bewaffneten Sicherheitskräften bewacht. Das Gefühl der Unsicherheit macht sich bei vielen Reisenden und Pendlern breit.
Derweil gibt es auch Stimmen, die vor einer Panikmache und vor zu viel Aktionismus warnen, wie es heute die JUSOS in einer Presseerklärung artikulierten. Währenddessen erreichte die Agenturen aber eine Meldung einer vermeintlichen Bombe die an Bord einer deutschen Maschine gelangen sollte mit Ziel München. Der Koffer mit dem mutmasslichen Bombenfund wurde aber noch vor Ort von den Sicherheitsstellen rechtzeitig entdeckt und das Flugzeug konnte sicher und unversehrt in München landen. Der Bombenfund wird nun von Ermittlern des BKA in Südafrika untersucht.
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