Die Verschwendung öffentlicher Mittel geht aus Sicht des Bundes der Steuerzahler unvermindert weiter. Neben der Bürokratie zählten Fehlplanungen und Gedankenlosigkeit zu den Gründen, dass erneut Millionen Euro unnötig ausgegeben worden seien, erklärte Präsident Karl Heinz Däke.Der Verband forderte abermals, dass die Verantwortlichen falscher Entscheidungen zur Rechenschaft gezogen werden. Es müsse der Posten eines unabhängigen Amtsanklägers geschaffen werden, der Verschwendungsfälle auf Fahrlässigkeit prüfen und diese Fälle vor die Gerichte bringen solle. Der Steuerzahlerbund präsentierte zum 38. Mal sein Schwarzbuch zur öffentlichen Verschwendung, in dem 127 Fälle des "gedankenlosen Umgangs mit Steuergeldern" aufgelistet sind.
Die "Es-ist-ja-nicht-mein-Geld-Mentalität" greife immer mehr um sich, und die Gefahr, noch mehr Steuergelder zu verschwenden, sei groß, fasste Däke zusammen. So mussten auf der neugebauten ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt am Main rund 20 Kilometer Lärm- und Windschutzwände wegen falscher Berechnungen wieder abgebaut werden. Nach jahrelangen Provisorien konnten die Bauarbeiten Mitte 2010 abgeschlossen werden. Die Kosten der Fehlkonstruktionen summieren sich in diesem Fall laut Steuerzahlerbund für die Steuerzahler auf 45,1 Millionen Euro.
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