Berechnungen des Forschungsinstituts Kiel Economics ergaben, dass die Zahl der Arbeitssuchenden bis zum Jahr 2014 von derzeit 3,19 Millionen auf 1,88 Millionen zurückgehen könnte. Das berichtete die „Welt am Sonntag“. Die Bruttolöhne könnten dann 2013 um 4,3 Prozent und 2014 um 4,9 Prozent steigen, prognostizieren die Forscher. Grund für den Engpass bei den Arbeitskräften sind den Angaben zufolge die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und der erwartete Bevölkerungsrückgang.
Der Rückgang beim Angebot an Arbeitskräften werde die Verhandlungsmacht des normalen Arbeitnehmers erheblich verbessern, sagte Hilmar Schneider, Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA). Auch der ehemalige Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Karl-Heinz Paqué, hält einen Schub bei den Löhnen für „wahrscheinlich“, da auf dem Arbeitsmarkt weniger junge Erwerbstätige nachrückten als Ältere in den Ruhestand gingen.
Fachkräfte wie Ingenieure fehlen dem Bericht zufolge schon heute in Deutschland. Nach neuesten Zahlen, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erhoben hat, waren es im Juli 35 800 Ingenieure. Arbeitslos gemeldet waren weniger als 26 000. Angesichts dieser Zahlen, der wirtschaftlichen Erholung und neuer Rekordgewinne der Unternehmen haben erste Gewerkschaften bereits angekündigt, in den anstehenden Tarifrunden wieder höhere Löhne durchsetzen zu wollen.
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