Das hoch verschuldete Ungarn hat weitere Sparmaßnahmen ausgeschlossen. Die Regierung habe dem Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Union mitgeteilt, dass zusätzliche Anstrengungen nicht in Frage kämen, sagte Wirtschaftsminister Gyorgy Matolscy am Montag in einem Fernsehinterview. Ungarn hatte sich am Wochenende nicht mit dem IWF und der EU über Fragen der Haushaltskonsolidierung einigen können und erhält daher bis auf Weiteres keine Hilfsgelder mehr von beiden Organisationen.
IWF und EU hatten am Samstag von der rechtsnationalen Regierung unter dem Ministerpräsidenten Viktor Orbán weitere Schritte gefordert, um das Staatsdefizit dauerhaft zu reduzieren. Die unterbrochenen Kreditgespräche haben am Montag das Vertrauen in den Forint weiter geschwächt. Die Landeswährung büßte zum Dollar 2,7 Prozent an Wert ein. Der ungarische Aktienmarkt rutschte zur Eröffnung um 4,3 Prozent ab. Ungarische Staatsanleihen wurden abgestoßen. Wegen der unterbrochenen Gespräche kann Ungarn die verbliebenen Tranchen eines vor zwei Jahren vereinbarten Hilfspakets über 25,1 Milliarden Dollar zunächst nicht abrufen.
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