Kiel. Der Wahlkampf in Schleswig-Holstein wird schmuddelig. Die CDU warf SPD-Chef Ralf Stegner vor, er habe Ministerpräsident Peter Harry Carstensen als "dickes rundes Nichts" und "feigen Sack" beschimpft. Stegner dementierte nicht. Sein Sprecher teilte aber mit, dass es Stegner um politische Inhalte gehe und Diffamierungen nicht sein Stil seien.
Die CDU, die eine Entschuldigung Stegners forderte, kennt die "verbalen Entgleisungen" des SPD-Chefs nur aus zweiter Hand. Beide Zitate finden sich in überregionalen Zeitungen. Demnach beschwerte Stegner sich auf seiner Wahlkampftour bei einem Mitarbeiter darüber, dass Carstensen ein Streitgespräch mit ihm abgesagt habe. In diesem Zusammenhang soll er den CDU-Chef als "feigen Sack" bezeichnet haben.
Die andere Schmähkritik wird Stegner ohne zeitlichen Bezug in den Mund gelegt. Bekannt ist, dass Carstensen vor Monaten in der SPD als "rundes Nichts" verspottet wurde. Anlass war eine der vielen Auseinandersetzungen in der damaligen Großen Koalition. In dem Rosenkrieg war auch die CDU nicht zimperlich. Stegner wurde damals öffentlich als "Kotzbrocken" hingestellt und intern als "Arschloch mit Fliege" bezeichnet.
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