Mein gutes Recht: Simon Schräder will die Abi-Aufgaben vorab sehen

[Snitlev]

Prüfungsvorbereitungen sind eine Extremphase, man setzt sich intensiv mit einem Thema auseinander, brütet oft alleine vor sich hin und beißt sich an einem Aspekt fest. Dann kommt man schon mal auf seltsame Ideen, wie der Abiturient Simon Schräder: Er will die Abi-Aufgaben vor der Prüfung sehen. Das sei sein gutes Recht, schließlich gebe es ja das Informationsfreiheitsgesetz (IFG). Doch das zuständige Schulministerium sieht das anders.
Wirklich gute Erfolgsaussichten hat der spitzfindige Schüler aus Münster wohl nicht. Er hatte sich am 20. März 2015 fristgerecht mit einem offiziellen Antrag an das Schulministerium in Düsseldorf gewandt. Unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz bat er um die Zusendung der Aufgaben für das zentral gestellte Abitur. Wenn der Staat auf meine Fragen antworten muss, sagt er mir dann, was im Abi drankommt? So sein Gedankengang. Nebenbei lenkt der 17-Jährige so Aufmerksamkeit auf ein noch recht unbekanntes Gesetz.

Quelle: Abitur-Aufgaben vorab? Schüler pocht auf Informationsrecht

Er hat halt eine kleine Gesetzeslücke gefunden und möchte sie halt nutzen, aber ich denke dass er damit wenig Erfolg hat, denn daraus würde ja jeder die Prüfungsaufgaben quasy auswwendig lernen und keiner würde mehr durchfallen.


mfg

[v6ph1]

Das Informations-Freiheits-Gesetz sieht auch Ausnahmen vor. - Insbesondere dann, wenn es um höhere Rechtsgüter geht.
Das sollte auch auf Prüfungsfragen zutreffen (bei einigen Bundesländern stehen diese sogar explizit als Ausnahme im Gesetz).

Insofern dürfte das Begehren keine großen Erfolgschancen haben - Falls doch, ist diese Gesetzeslücke leicht zu schließen.

@Snitlev:
Auswendiglernen von Prüfungsfragen und Lösungen mag zwar einfach klingen, ist aber auf Grund der Masse an Lernstoff beim Abitur (und im Studium erst recht!) zum Scheitern verurteilt.
Wissen kann man zwar in einer "Datenbank" speichern - effizienter ist das Verstehen der Verfahren, was jederzeit ein Herleiten ermöglicht.

DAS ist der Unterschied zwischen Juristen und MINT-Studenten.

-- v6ph1