40 Minuten haben sie versucht ihn wiederzubeleben, doch der 23-Jährige starb. Er war plötzlich zusammengebrochen, in Bus oder Bahn. Äußerlich wirkte er gesund, war athletisch gebaut. Ähnlich der 28-Jährige, den seine Freundin morgens tot in seiner Wohnung fand. Keine bekannten Erkrankungen, körperlich fit. Was hat die Männer getötet?
Das Einzige, was sie verbindet: Beide hatten gekifft, ehe ihre Herzen versagten. Der Erste trug etwas Marihuana bei sich, neben dem Zweiten fand die Polizei Aschenbecher, Zigarettenblättchen und eine Plastiktüte mit Grasresten. Totgekifft, schreibt nun Bild.de, weitere Medien berichten von den ersten Belegen, dass Cannabis töten kann. Sie irren.
"Bislang galt die Theorie, an Cannabis sterbe man nicht", sagt Benno Hartung. Der Rechtsmediziner an der Uniklinik in Düsseldorf hat die Todesfälle der zwei Männer untersucht, dokumentiert und die Ergebnisse im Magazin Forensic Science International veröffentlicht (Hartung, 2014). "Wir reden hier von Einzelfällen, von sehr seltenen Ereignissen", sagt er. Die Todesursache ist unbekannt. Einzig Cannabis tauche als möglicher Verdächtiger auf. Beide Toten hatten Rückstände davon in Blut und Hirngewebe.Eine brisante Nachricht in Zeiten, in denen die weltweit meistkonsumierte illegale Droge allmählich entkriminalisiert wird. In den amerikanischen Bundesstaaten Colorado und Washington darf Haschisch und Marihuana gekauft und konsumiert werden, in bestimmten Mengen. Präsident Barack Obama sagte kürzlich dem Magazin The New Yorker, das ihn zu Marihuana befragte: "Ich denke nicht, dass es gefährlicher ist als Alkohol." Uruguay geht sogar noch weiter. Hier dürfen Erwachsene seit Kurzem eingeschränkt Cannabis konsumieren, damit handeln und die Pflanze anbauen. Auch in Deutschland wird immer wieder über eine Legalisierung debattiert.
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