Sie versteckt sich ganz hinten auf Seite 49 des aktuellen Staatsschuldenberichts des Internationalen Währungsfonds (IWF). Und wird in genau 29 Zeilen ausgeführt. Doch für deutsche Sparer ist die dort aufgeführte "Sparer-Steuer" Dynamit. Denn jede der 29 Zeilen könnte die Bundesbürger um rund sechs Milliarden Euro ärmer machen.
Ökonomen spielen diese Sondersteuer auf deutsche Ersparnisse als mögliche Lösung der Schuldenkrise durch. In dem Report, der diesmal "Taxing Times" (was doppeldeutig für "schwierige Zeiten" wie auch für "Zeit für neue Steuern" stehen kann) überschrieben ist, betonen die Experten des IWF, dass es sich lediglich um eine theoretische Möglichkeit handelt.
Doch die Stoßrichtung ist klar: Die Sparer sollen ihren Beitrag dazu leisten, die überbordenden Staatsschulden abzutragen. Eine einmalige Abgabe von zehn Prozent auf alle Guthaben würde genug Geld einbringen, damit alle Staaten der Währungsunion ihre Schulen auf ein erträgliches Niveau zurückführen könnten.
Der IWF verweist in seinem Report darauf, dass solche Zwangsabgaben schon häufiger von Regierungen genutzt wurden, um die Staatsfinanzen zu sanieren. "In der Euro-Krise haben die politischen Entscheidungsträger der Euro-Zone und des IWF bereits einen großen Teil der Risiken und Schulden auf den Steuerzahler verlagert", kritisiert Pieter Cleppe, Leiter des Brüsseler Büros bei der EU-kritischen Denkfabrik OpenEurope. Der IWF scheine diesen falschen Weg fortzusetzen.
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