Wenn man in der „Respectbar“ in Kreuzberg einkehrt, ist der Ruhrpott ganz nah. Das fängt schon beim Bier aus der Region an. Und am Wochenende zählt bei Wirtin Marion Hamada dann nur noch Borussia Dortmund – denn hier in der Kneipe in der Lausitzer Straße treffen sich die Fans der Schwarz-Gelben. Mit der Leidenschaft in vielen Kneipen könnte es aber bald vorbei sein, denn der Privatsender Sky erhöht seine Lizenzgebühren. Wer künftig Bundesliga, Pokalspiele oder Champions League zeigen möchte, muss ab Herbst deutlich mehr an den Privatsender zahlen.
Manche Wirte sprechen von 100 Prozent. In Berlin sind Hunderte von den Preiserhöhungen betroffen. Laut
Berlin - Offizielles Stadtportal der Hauptstadt Deutschlands - Berlin.de gibt es 560 mit Sky-Lizenz.
Die Angst um die Stammgäste
Die Preiserhöhung sei eine „Frechheit“, sagt Respectbar-Inhaberin Hamada. Die 56-Jährige bekam Ende Juni Post von Sky. In dem Schreiben wurde ihr mitgeteilt, dass der Sender ein neues Berechnungssystem einführe. Bisher zahlte Hamada für ihr Abo monatlich 273 Euro, künftig sollen es mit Mehrwertsteuer 460 Euro sein. „Ich weiß nicht, wie ich das bezahlen soll“, sagt sie. Hamadas Eckkneipe ist nicht sehr groß. Umso wichtiger sind für die Umsätze die Fußball-Stammgäste. „Wenn Dortmund spielt, kommen 20 bis 25 Fans“, sagt Hamada. „Und bei Spielen gegen Bayern auch mehr.“ Nun müsste Wirtin Hamada eigentlich ihre Bierpreise erhöhen, um die erhöhten Abokosten aufzufangen. „Aber ich will versuchen, die Preise zu halten“, sagt sie. Denn sonst wird sich mancher Fan überlegen, ob er sich die Spiele nicht lieber zu Hause anschaut, mit Bier aus dem Supermarkt. Denn Sky kann man auch privat abonnieren. Die Zusammenfassung läuft in der ARD, aber halt erst später am Abend.
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