Nach vier Jahren Vorbereitung soll das geplante "Six Strikes"-Verfahren zur abgestuften Erwiderung auf Urheberrechtsverletzungen "in den kommenden Wochen" von ersten großen US-Providern implementiert werden. Dies hat das Center for Copyright Information (CCI) mitgeteilt. Die Einrichtung betreibt das zentrale "Copyright Alert System", mit dessen Hilfe die beteiligten Zugangsanbieter Warnhinweise an ihre Kunden verschicken können sollen. Hinter dem CCI stehen die Provider AT&T, Comcast, Time Warner Cable und Verizon sowie neben einzelnen Konzernen wie Disney, Sony Pictures oder Universal die Verbände MPAA und RIAA, die die Film- und Musikindustrie vertreten.
Binnen der nächsten zwei Monate sollen alle angeschlossen Zugangsanbieter das Warnsystem einsetzen. Das Kappen von Internetanschlüssen als letztes Mittel nach mehreren Anschreiben werde nicht zum Programm gehören, denn es gehe vor allem um die Aufklärung, betont die Einrichtung. Von der fünften oder sechsten Verwarnung an folgten zusätzliche Maßnahmen. Diese seien von Provider zu Provider unterschiedlich und könnten etwa im zeitweiligen Drosseln der Bandbreite liegen. Es sei auch möglich, uneinsichtige Nutzer zum Anschauen weiterer Informationsmedien anzuhalten. Nach dem Abspulen des Programms können Anbieter selbst entscheiden, ob sie gegebenenfalls eine Netzsperre verhängen.
Wollen Nutzer ihre Internetaktivitäten unabhängig von der American Arbitration Association überprüfen lassen, müssen sie dafür laut Medienberichten eine Gebühr in Höhe von 35 US-Dollar zahlen.
Quelle und mehr: Copyright: "Six-Strikes"-System in den USA vor Einführung | heise online

USA: Mit Six-Strikes-Programm gegen File-Sharer

Das "Center for Copyright Information" will in Zusammenarbeit mit Providern und Unterhaltungsindustrie mit einem abgestuften System von Warnmails und "milden Maßnahmen" Immaterialrechte besser schützen

Ab der fünften Warnung per Mail muss sich der File-Sharer, der gegen Immaterialrechte verstößt, möglicherweise auf eine "milde Maßnahme" gefasst machen. Das Übertragungstempo seines Anschlusses könnte gedrosselt werden, er könnte auf eine "Info"-Webseite gelenkt und dort "festgehalten" werden, bis er seinen Provider kontaktiert hat. Mit der sechsten Warnung wird diese milde Maßnahme, im Sprachgebrauch des Copyright Alert Systems (CAS) "Mitigation Measure" genannt, auf jeden Fall vollzogen. Bis zum Ende des Jahres, so sagt die Vorsitzende des Center for Copyright Information, Jill Lesser, mit einigem Vertrauen voraus, werde das CAS-Programm in den USA umgesetzt.
Quelle: USA: Mit Six-Strikes-Programm gegen File-Sharer | Telepolis

US-Filmindustrie: Zensurgesetze SOPA und PIPA sind gestorben

Chris Dodd, Chef der Motion Picture Association of America (MPAA), hat sich von zwei umstrittenen Anti-Piraterie-Gesetzentwürfen distanziert und sie für erledigt erklärt. Der im US-Kongress vorangetriebene Stop Online Piracy Act (SOPA) und sein Pendant Protect IP Act (PIPA) seien "tot", erklärte der Boss der Vereinigung großer Hollywood-Studios laut einem Bericht von Ars Technica. "Sie werden nicht zurückkommen." Dies sei auch gut so, fügte der frühere Senator der Demokraten an. Die Filmindustrie sei besser bedient, wenn sie sich mit der Hightech-Branche und den Gegner der beiden Zensurgesetze zusammensetze und Kooperationen voranbringe.
Quelle: US-Filmindustrie: Zensurgesetze SOPA und PIPA sind gestorben | heise online

mfg