ach der Debatte über die politische Gesinnung des Partners der Olympia-Teilnehmerin Nadja Drygalla will das Bundesinnenministerium einem Zeitungsbericht zufolge seine Förderrichtlinien ändern. Das Ministerium erwäge, bei der Mittelzuweisung für Spitzensportverbände eine explizite Extremismusklausel abzufragen, berichtete die "Leipziger Volkszeitung". Bislang gebe es dies noch nicht.
Es würden jedoch sportpolitische Grundsätze abgefragt, zu denen auch eine Absage an Fremdenfeindlichkeit zähle.
Die rot-schwarze Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern befasst sich heute Vormittag mit dem Fall von Nadja Drygalla. Unmittelbar nach seiner Rückkehr aus London soll Mecklenburg-Vorpommerns Innen- und Sportminister Lorenz Caffier (CDU) darüber im Kabinett Auskunft geben.
Die 23-Jährige aus dem Deutschland-Achter der Frauen hatte mit ihrer Beziehung zu einem früheren NPD-Mitglied für Schlagzeilen gesorgt. Das Innenministerium wusste nach eigenen Angaben schon Mitte 2011 darüber Bescheid und suchte das Gespräch mit der Sportlerin. Drygalla brach ihre Ausbildung bei der Landespolizei vorzeitig ab und schied auch aus der Sportfördergruppe aus.
Den Angaben zufolge war der Deutsche Olympische Sportbund nicht über Drygallas Nähe zu einem Neonazi informiert worden. Auch Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) habe davon erst nach der vorzeitigen Abreise Drygallas aus London erfahren. Die Ruderin distanzierte sich inzwischen öffentlich von rechtsextremem Gedankengut, ihr Freund verließ die NPD.
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