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Thread: Die coolen Jungs bei der Ehre packen

  1. #1
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    Die coolen Jungs bei der Ehre packen

    Die Zeiten, in denen sich Betriebe die motiviertesten und talentiertesten Auszubildenden aussuchen konnten, sind vorbei. Nun müssen sie auch auf Jugendliche mit problematischem Bildungs- und Sozialhintergrund zurückgreifen.


    „Ehrbare Berufe für coole Jungs“ heißt der Ratgeber für Firmen, Ausbilder, Eltern und Azubis, den Prof. Dr. Ute Clement vom Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik geschrieben hat. Das Buch sei das Resultat mehrerer Forschungsprojekte und Interviews mit Ausbildern, Bildungsträgern, Lehrern und Lehrlingen.
    Viele Firmen klagen über ausbildungsunreife Jugendliche, die wenig motiviert und schnell frustriert seien. Bundesweit bricht jeder fünfte Azubi die Lehre ab. Das könnten die Unternehmen mit einer auf solche Jugendliche zugeschnittenen Ausbildungskultur ändern, meint Clement. Ihre These: Auch Jugendliche, die gern zu spät kommen, wenig von Umgangsformen und Gehorsam halten, könne man zum Leisten und Lernen motivieren.
    Mangel an Leidensfähigkeit
    Aber das funktioniere nicht mit einem System aus Befehlen und Gehorchen. „Offenbar bringen Jugendliche heute das Maß an Leidensfähigkeit, das über Jahrhunderte betrieblicher Ausbildung irgendwie dazugehörte, nicht mehr auf“, sagt die Wissenschaftlerin.
    Ausbilder müssten solchen „coolen Jungs“ eine Brücke bauen, die aus gegenseitigem Respekt, Anerkennung, Vertrauen und Belohnungen besteht. Clement knüpft dabei an den Begriff der Ehre an. Der sei nicht nur seit der Zeit der Zünfte im deutschen Handwerk eine tragende Säule, sondern bedeute auch vielen „schwachen“ Jugendlichen etwas, wenn auch in einem anderen kulturellen Sinn.
    Meister und Lehrlinge sollten einen neuen „psychologischen Vertrag“ schließen. Die Einhaltung von betrieblichen Regeln werde darin mit Zuwendung und der Übertragung von Verantwortung belohnt. „Besteht die Belohnung für Regeltreue in Zugehörigkeit, Anerkennung und Ehre, dann sind Jugendliche meist bereit, sich Regeln anzueignen“, sagt Clement. Im Betrieb seien Rituale und Rollenvorbilder nötig, um junge Leute zu begeistern.
    Quelle: Die coolen Jungs bei der Ehre packen - Uni Kassel - Uni - Lokales - HNA Online

    Dazu empfehle ich das Buch dazu: Ute Clement: „Ehrbare Berufe für coole Jungs. Wie Ausbildung für schwache Jugendliche gelingen kann“, Verlag Beltz Juventa 2012, 137 Seiten, 19,95 Euro

    Die Zeiten des Aussuchens sind vorbei, aber das gilt m.E. eher auf die Azubis zu anstatt auf die Unternehmen, denn in unserem Unternehmen kommen wirklich nur Azubis die vorher einen allg. Leistungstest sowie gute Noten inkl. einer motivierten Bereitschaft zur Ausbildung mitbringen müssen was natürlich im Vorgespräch abgeklärt wird.
    Für die oben gennanten "Problemfälle" (also Azubi-Anwärter ohne Schulabschluß, schwierige soziale Bereitschaft usw.) gibt es bei uns eine faire Chance das nennt sich "Perpektive Plus" dort werden diese Anwärter ein Jahr alle möglichen gewerbl. Ausbildungsberufe durchlaufen inkl. Nachholen des Hauptschulabschlußes. Sollten sie dieses Jahr gut durchlaufen und gewisses Arangement + erfolgreichen Hauptschulabschluß schaffen bekommen sie anschließend einen Ausbildungsplatz + weitere Fördermaßnahmen (jenach eigener Fähigkeit), und fast alle die ihre Ausbilung erfolgreich abgeschlossen haben erhalten auch die Chance auf einen festen Arbeitsplatz.

    Zu dem Perspektive Plus Programm gehören selbstverständlich Ausbilder die gewohnt sind mit solchen "Problemfällen" zu arbeiten, ebenfalls stehen einen immer entsprechende Ansprechpartner zu Verfügung.

    Aber wie nun in den Artikel beschrieben ist es bei uns eher umgekehrt, aber wie gesagt das ist ja auch nur das Beispiel was ich kenne...

    mfg

    Wer versucht zu rennen, bevor er laufen kann, kommt meistens zu Fall



    stop animal experiments, take child molesters - they like pain!


    Besser man bereut was man getan hat, anstatt zu bereuen das man es unterlassen hat
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  2. #2
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    das problem zieht sich durch alle ebenen. die selben probleme habe ich gesehen bei einem azubi in der tv/radio werkstatt wie auch bei diplomanten - also nicht beschränkt auf die schweren fälle oder niedriges niveau.

    wie in jeder wohlstandsgesellschaft die eine weile existiert nehmen dinge wie beqümlichkeit und kaum vorhandene belastbarkeit mit der zeit zu.
    dem alten rom hat das das genick gebrochen. stichwort "brot & spiele" ...
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    mabuse (31.07.12)

  4. #3

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    Vielleicht sollten die Inhalte im Unterricht nicht nur auf die Bedürfnisse von Mädchen ausgerichtet sein, dann haben auch jungen wieder Spaß und Interesse am Lernen. Zudem muss die Anzahl männlicher Lehrkörper erhöht werden. Jungen können nicht nur die Werte von Frauen in der Schule vermittelt bekommen. Damit hätte man schon vieles getan, und kann sich hinterher das Geld für irgendwelche Förderprogramme sparen...
    Last edited by LongbowArcher; 31.07.12 at 08:23.
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  5. #4

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    1. Halte ich das für Unfug und 2. ist das am Thema vorbei.

    Es gibt nun mal kluge und dumme Menschen. Und motivierte und Null-Bock-Typen.
    Während man sich bisher seine Azubis aber aussuchen konnte, dreht sich das Verhältnis so langsam um, da es mittlerweile weniger Bewerber als freie Plätze gibt. In angesehenen und gut bezahlten Ausbildungsberufen dürfte das noch etwas länger kein großes Problem sein, aber bei Handwerk und Baugewerbe wird die Luft so langsam dünn, wenn man einen Lehrling haben will, muss man sich auch schon mal mit den Doofen und Faulen beschäftigen. Bock hätt ich da auch keinen drauf.
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