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Thread: Die Unkosten des Krieges-Billionen vom Staat für Blei, Stahl, Sprengstoff und Elekt.

  1. #1
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    Die Unkosten des Krieges-Billionen vom Staat für Blei, Stahl, Sprengstoff und Elekt.

    1. 735. 000. 000. 000 Dollar, also 1,735 Billion US Dollar, soviel haben die Staaten der Erde für Waffenkäufe und Verteidigungs- bzw. Kriegsausgaben im vergangenen Jahr laut einem vor kurzem publizierten Zwischenbericht des Stockholmer Internationales Friedensforschungsinstituts Sipri ausgegeben

    Trotz eines leichten Rückgangs in Höhe von 1,2% sind die USA mit gesamten Militärausgaben in Höhe von 711 Milliarden Dollar weiterhin unangefochten an der Spitze der SIPRI-Liste und zwar nicht nur deswegen, weil das Land seit Ende des Zweiten Weltkrieges einen grundsätzlich aufgeblähten Militärapparat unterhält, sondern vor allem, weil die USA in der letzten Dekade zwei größere Kriege (in Afghanistan und dem Irak) geführt haben bzw. noch führen.
    Nicht überraschend waren die Verteidigungsausgaben der USA im vergangenen Jahr deshalb um 59% höher als 2002. Insgesamt machen die Verteidigungsausgaben der USA ca. 41 % der weltweiten Militärausgaben aus, wobei die Bevölkerung der USA bezeichnenderweise nur 4,5 % der Weltbevölkerung ausmacht.
    Auf Platz zwei der SIPRI-Liste, mit Militärausgaben in Höhe von geschätzten[2] 143 Milliarden Dollar, (ca. 8,2% der weltweiten Ausgaben) befindet sich China, ein Land mit 1,35 Milliarden Einwohnern, also ca. 19,3% der Weltbevölkerung. Chinas Hauptherausforderer Indien, mit 1,24 Milliarden Einwohnern - ca. 17,7% der Weltbevölkerung -, rangiert mit einem Militärbudget von 46,8 Milliarden Dollar (ca. 2,7% der Weltausgaben) auf Platz acht dieser Liste.
    Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass im Zeitraum 2002 bis 2011 beide Länder ihre Ausgaben fürs Militär stark angekurbelt haben: Indien steigerte seine Ausgaben um 59% und China gar um 170%. Diese Änderungen spiegeln eine langsame, aktuell stattfindende Verschiebung der geopolitischen Reibungsflächen wider, die in den nächsten Jahren von allgemeiner Bedeutung sein dürfte.
    Spoiler Wer profitiert von den Verteidigungsmilliarden?:
    Zweifelsohne kommt der Handel mit militärischen Gütern den exportierenden Nationen zugute. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch, weil dadurch eine gewisse Abhängigkeit mit den Kaufländern geschaffen wird - zum Beispiel politisch, aber auch aufgrund der nötigen Ausbildung oder der Wartungsarbeiten an den Waffensystemen.

    Im exportierenden Land sichern diese Geschäfte zudem Arbeitsplätze (geschätzte 80.000 in der Bundesrepublik) und Steuereinkommen für den Staat. Dass dabei ethische Prinzipien infrage gestellt werden, zeigt der von der Bundesregierung möglicherweise geplante Verkauf von Leopard II Panzern an Saudi Arabien für etwa drei Milliarden Euro.

    Die größten Waffenexporteure waren 2010 laut SIPRI-Statistiken laut den SIPRI-Statistiken die USA (30%), Russland (23%), Deutschland (11%), Frankreich (7%) und Großbritannien (4%). Diese fünf Länder sind demnach für Dreiviertel aller Waffenexporte in der Welt verantwortlich.

    Berechnet man aber die Stärke der Waffenexporte an der Bevölkerungsstärke (Export per Kopf) eines Landes wird die Statistik deutlich von Schweden, dicht gefolgt von Israel, angeführt. Beide Länder exportieren pro Einwohner ungefähr fünfmal mehr Waffen als Deutschland, das auf dem 14. Platz dieser Statistik landet.

    Der Export von Waffen ist sowohl für die Hersteller als auch für die Herkunftsländer eine wichtige Wirtschaftssäule, denn er ermöglicht die Produktion größerer Stückzahlen eines bestimmten Produktes und senkt damit wiederum die Preise dieses Produktes auf dem heimischen Markt. Deshalb werden in Zukunft die westlichen Hersteller aufgrund der tendenziell schrumpfenden Wehretats verstärkt versuchen, Märkte im Ausland zu erobern.

    Neben den Exportnationen sind die Hersteller die wirklichen Profiteure des legalen Waffenhandels, vor allem aufgrund einer stark oligarchisch organisierten Branche.

    Laut einer kürzlich vorgestellte Publikation vom SIPRI haben die 100 größeren Waffenschmieden der Welt im Jahr 2010 militärische Ausrüstungsgegenstände im Wert von 411,1 Milliarden Dollar produziert, dabei machten die zehn größten Firmen alleine 56% dieser Summe (also 230 Milliarden) aus. Unter den 10 größten Waffenschmieden sind sieben US-amerikanischer und drei europäischer Herkunft (BAE Systems, EADS, Finmeccanica).

    Die amerikanische Firma Lockheed-Martin, welche mit ca. 132.000 Angestellten Flugzeuge, Elektronik und Fluggeräte produziert und die diese Liste anführt, erzielte 2010 einen Umsatz in Höhe von 35,73 Milliarden Dollar (nur für militärische Produkte) und die größte europäische Firma, EADS, erzielte auf Platz sieben der Liste immerhin einen Umsatz von 16,36 Milliarden Dollar (nur für militärische Produkte).

    Der legale Handel mit Waffen ist also trotz Krise ein höchstlukratives Geschäft.


    Quelle: Die Unkosten des Krieges | Telepolis

    Die 15 Länder mit den meisten Militärausgaben machen 82 Prozent der weltweiten Ausgaben aus: Name:  pdf.gif
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Size:  386 Bytes The 15 countries with the highest military expenditure in 2011.pdf

    Das ist schon erschreckend wenn man sieht wofür Geld ausgegeben wird um im Kontrast dazu Menschen verhungern müssen...

    siehe auch:

    Was bedeuten 1,735 Billion US Dollar und kann soviel Geld gefährlich sein?

    Versucht man den Gegenwert weltweiten Militärausgaben in zivile Werte umzurechnen, wird rasch deutlich was diese jährlichen Ausgaben bedeuten. Mit 1,735 Billionen US Dollar könnte man sich zum Beispiel ca. 81,5 Millionen Volkswagen Golf in der Grundausstattung (ca. 16.975 Euro) leisten. Der Gegenwert muss aber nicht unbedingt der des Deutschen Lieblingskinds sein; nehmen wir ein weiteres Beispiel: Laut des statistischen Bundesamts kostete eine stationäre Krankenhausbehandlung 2010 in Deutschland pro Patient und pro Fall 3.854 Euro.
    Mit 1,735 Billionen US Dollar könnte man 360,6 Millionen Krankheitsfälle in Krankenhäusern nach deutschem Standard behandeln lassen, jedes Jahr wohlgemerkt. Eine beträchtliche Anzahl, wenn man bedenkt, dass in dem Erhebungszeitraum deutschlandweit "nur" 18 Millionen Fälle behandelt worden sind.
    Es dürfte zwar unbestritten sein, dass Rechtsstaaten Streitkräfte zur Sicherung sowohl ihrer legitimen Interessen als auch für den allgemeinen Schutz ihrer Bevölkerung brauchen, aber bei den schwindelerregenden Summen, die zur Zeit ausgegeben werden, dürfte die Frage angebracht sein, ob nicht mehr Schaden als Vorteile für die Geldgeber aus diesen Investitionen resultieren.
    Die USA beispielsweise forcieren schon seit längerer Zeit die Durchsetzung ihrer subjektiven Interessen mit einem so massiven, weltweit angelegten Einsatz ihrer Streitkräfte, dass 4,5% der Weltbevölkerung 41% der weltweiten Militärausgaben tätigen müssen, um ihren Machtanspruch bzw. ihren Lebensstil verteidigen zu können. Dieser Machtanspruch und dieser Lebensstil beinhalten jedoch wiederum, dass eben 4,5% der Weltbevölkerung ca. 20% der Weltwirtschaftskraft benötigt[5]. Da aber nicht mal das ausreicht, betrug das Staatsdefizit der USA im Jahr 2011 ca. 1,3 Billionen Dollar oder 8,7% des Bruttoinlandsprodukts: Geld, das im Ausland geliehen werden muss. Das heißt im Prinzip, dass auch ein Teil des Verteidigungsetats der USA mit geliehenem Geld aus dem Ausland finanziert wird.
    Dass das Führen von Kriegen eine sehr direkte und äußerst negative Auswirkung auf die Staatsfinanzen hat, wird eindrucksvoll von Joseph E. Stiglitz, dem Nobelpreisträger für Wirtschaft 2001, in seinem 2008 erschienenen Buch "The Three Trillion Dollar War: The True Cost of the Iraq Conflict" erläutert, deshalb sind hohe Militärausgaben so beunruhigend für die Zukunft, denn sie können wirtschaftlich zwar kurzzeitige Abhilfe schaffen, aber nicht die dauerhafte Überlebensfähigkeit eines Landes sicherstellen, wenn dieses Land auf politisch und wirtschaftlich wackeligen - ja gar fragwürdigen - Fundamenten steht.
    Spoiler Abrüstung, Stagnierung, Hochrüstung - Wie wird es weitergehen?:
    Ob die vom SIPRI verzeichnete Stagnierung der Militärausgaben auf dem heutigen Niveau sich in Zukunft fortsetzt, bleibt abzuwarten. Vermutlich werden einige schon hochgerüstete Staaten im Westen, aus gesamtwirtschaftlichen Überlegungen heraus, versuchen ihre Budgets zu schonen und ihre Ausgaben zu reduzieren oder niedrig zu halten. Aber aufsteigende Staaten wie Brasilien, Indien oder China, werden in der Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Streitkräfte modernisieren wollen, um ihrer neuen errungenen Wirtschaftsmacht zu entsprechen.

    Die politische Bedeutungszunahme der großen Länder in Asien dürfte eine Auswirkung auf die Waffengeschäfte haben. Laut SIPRI absorbieren Asien und Ozeanien 44% der weltweiten Waffenexporte, Europa 19%, der Nahe Osten 17%, Nord- und Südamerika 11% und Afrika 9% .

    Indien ist Laut dem SIPRI zwischen 2007 und 2011 der weltgrößte Waffenimporteur mit ca. 10% der weltweiten Waffenimporte (darunter 80% kommen aus Russland), gefolgt von Südkorea mit 6%, von China und sowie Pakistan mit jeweils 5% und Singapur mit 4%. Allerdings ist China mittlerweile eine ernstzunehmende Exportnation, die unter anderem in Afrika zunehmenden politischen Einfluss mit solchen Lieferungen ausübt.

    Weiterhin dürften sicherheitsrelevante politische oder wirtschaftliche Signale in manchen Regionen der Welt Regionalmächte dazu veranlassen, weiterhin hochzurüsten, um innen- sowie außenfeindliche Bedrohungsszenarien zu begegnen.

    Aus diesen Gründen ist im weltweiten Maßstab vermutlich kein allumfassender und dauerhafter Rückgang der militärischen Ausgaben zu erwarten.


    Quelle: Die Unkosten des Krieges | Telepolis

    Man darf garnicht daran denken was man alles mit diesem Geld anstellen könnte umso unsere Welt friedlicher zu machen.

    Es klinkt paradox, wenn man bedenkt das man Geld ausgibt um Menschenleben zu töten, anstatt Geld auszugeben um Menschenleben durch Humanität zu schützen und wertzuschätzen...



    mfg
    Last edited by Snitlev; 10.06.12 at 12:00.

    Wer versucht zu rennen, bevor er laufen kann, kommt meistens zu Fall



    stop animal experiments, take child molesters - they like pain!


    Besser man bereut was man getan hat, anstatt zu bereuen das man es unterlassen hat
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    Thanks

  2. #2
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    Quote Originally Posted by Snitlev View Post
    Man darf garnicht daran denken was man alles mit diesem Geld anstellen könnte umso unsere Welt friedlicher zu machen.
    Man könnte 60% der Deutschen oder 10% der US-Amerikanischen Staatsschulden tilgen.
    Alternativ kann man auch 7x Griechenland retten.

    Quote Originally Posted by Snitlev View Post
    Es klinkt paradox, wenn man bedenkt das man Geld ausgibt um Menschenleben zu töten, anstatt Geld auszugeben um Menschenleben durch Humanität zu schützen und wertzuschätzen...
    Man könnte ein weltumspannendes Wasserversorgungsnetz bauen - mit einem Wasserhahn alle 10m.
    Man könnte 50Mio. Menschen einen ordentlich bezahlten Job verschaffen.
    Oder alternativ: 300Mio. Hartz-IV-Empfänger versorgen.

    Allein schon das Geld, was in Deutschland ausgegeben wird, reicht um jedem in Deutschland einen neuen PC zu schenken. (500€;ohne Monitor)
    Man könnte jedem Führerscheinneuling ein luxeriös ausgestattetes Auto schenken.
    Man könnte jedem ein neues Fahrrad schenken. (und das jedes Jahr!)
    Man könnte jedem im Sommer jeden Tag einen großen Eisbecher schenken.
    Oder jedem jeden Tag 3 Flaschen Bier oder eine Bratwurst vom Stand.

    In dem Sinne: Schafft Militär und Kriege ab - das Geld können wir sehr gut anders nutzen - immerhin 250$ oder 200€ pro Mensch weltweit im Jahr.

    mfg
    v6ph1

    EDIT: Reicht sogar für 7x Griechenland
    Last edited by v6ph1; 10.06.12 at 23:15.
    Multibootsysteme einrichten
    Apple: Da ist der Wurm drin.
    Der Klügere gibt nach. Deshalb wird die Welt auch von Dummen regiert.
    Das Volumen einer Pizza mit Radius z und Höhe a ist gleich Pi·z·z·a
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  3. Who Said Thanks:

    Freak69 (11.06.12) , Snitlev (11.06.12)

  4. #3
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    In diesem Sinne:
    http://25000-euro.de/
    Da bieten einige Menschen 25.000 Euro für die Veurteilung der Eigentümer einer großen deutschen Waffenschmiede.


    Unsere Forderung:

    • Die Eigentümer müssen aufhören ihre Augen zu verschließen, sich aktiv in die Firmenpolitik einbringen und den Panzerdeal mit Saudi-Arabien ein für allemal abblasen - sonst bringen wir Sie ins Gefängnis!
    • Sofortiger Stopp des Waffenhandels und ein grundsätzliches Rüstungsexportverbot in Art. 26 Abs. 2 Grundgesetz
    • Ein neues, restriktives Rüstungsexportgesetz.
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    Thanks

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