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Thread: Sozialsystem auf dem Prüfstand - Deutsche sollen erst mit 72 in Rente gehen

  1. #31
    1.) Horst-Kevin ist deine Zukunft! Er wird irgendwann mal deine Rente bezahlen, so funktioniert der Generationenvertrag. Oder, falls du dich aus dem sozialen System bereits verabschiedet hast: auch dann ist Horst-Kevion deine Zukunft.
    das beispiel mit horst-kevin ist anders zu verstehen. er bewegt sich auf derselben zeitachse wie ich. ich habe mich aktiv und mit viel fleiß um meine zukunft bemüht. horst-kevin hat sich nur mittreiben lassen und stellt plötzlich fest, dass er gerade so über die runden kommt.
    dank der höheren abgaben kompensiere ich bereits zwei solcher horst-kevins (was logischerweise bereits an dieser stelle ungerecht ist). nun verlangst du aber von mir, dass ich noch für einen dritten und vierten horst-kevin zahlen soll...?
    deine gedanken sind im allgemeinen völlig unrealistisch. glaubst du ernsthaft, es ist die lösung des problems, wenn die "reichen" nun alle wohltäter für unser land spielen, nur damit das soziale system nicht zusammenbricht? es ist sicherlich eine mögliche lösung, aber es wird hier an der völlig falschen stelle angesetzt...

    Das wir es uns bei solch einem Lebensstandard erlauben, eine Schicht zu generieren, die von der Hand in den Mund oder weniger leben muss, verstösst imho gegen den letzten Rest moralischen Anstands. Ich höre da immer nur Ich, Ich, Ich . . . sollten wir nicht ein bischen weitergekommen sein?
    das ist das einzig sinnvolle argument zu diesem thema, dem ich zustimmen muss.
    allerdings, so traurig es auch ist, läuft es so nun mal ab. gemeinsam generieren wir eine weitere (globale) schicht, die rein gar nichts zu essen hat. nun frag mal unseren horst-kevin ob er auch bereit ist, etwas von dem wenigen was er hat zu spenden, damit wo anders keine kinder sterben müssen. glaubst du, dass er sie unterstützen würde? nein? warum sollte ich dann ihn unterstützen?

    oder nehmen wird z.b. dich, gestern abend hast du (vermutlich) gemütlich vor dem pc gesessen und ein beitrag hier verfasst. in dieser zeit ist min. ein kind verhungert... also verkaufe doch deinen pc und alles andere, was du nicht zwingend zum überleben brauchst und unterstütze mit dem erlös die hungernden. "Du wirst auch weiterhin mehr haben, deutlich mehr sogar [...]." es würden aber weniger menschen sterben...
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  2. #32
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    Machen wir uns nichts vor, deine moralichen Bedenken sind aller ehrenwert aber leider werden sie nicht fruchten und das alleine liegt nunmal in der menschlichen Natur die sehr egoistisch gestrickt ist.
    Ich weiß noch meine Anfangszeit an der Arbeit was habe ich neidvoll auf die Leute geschaut die eine geile Position begleiten und gutes Geld verdienen. Nun nachdem ich mich selber weiter gebildet habe und nun für meine Ansprüche eben so einen guten Job habe inkl. dem Gehalt war ich glücklich und zufrieden, aber nach einer gewissen Zeit will man mehr und sieht nur noch die jennigen die noch mehr verdienen.
    Klar denke ich mittlerweile zwiespältig darüber, denn einerseits sage ich mir schau mal wie du angefangen hast und was du heute bist, das relativiert mich wieder und bringt mich zu meiner Zufriedenheit.
    Ich kenne auch einige die Millionäre sind, und ich habe mit ihnen genauso gesoffen und Spaß gehabt wie es auch unter meinen normalen Bekanntenkreis üblich ist.
    Es ist auch nicht so das nur er bezahlt hat, nein wir haben uns immer schön abgewechselt und es kam dabei auch kein Neid auf. Ich kenne seine Lebensgeschichte bzw. seinen harten Berufsweg, der auch über einige Jahre über New York zwecks Erfolg geführt hat usw.
    Dieser Mann hat seit seiner Schule ununterbrochen gelernt um letztendlich erfolgreich zu sein und ist erst mit Anfang 40 ein Großverdiener als Selbstständiger und macht dort Millionenumsätze. Aber neidisch bin ich nicht, denn ich bekomme sehr oft mit dass er eigentlich nie richtig Freizeit hat denn das Telefon ist ständig im Einsatz, eine 40 Std. Woche kennt er nicht, dass ist halt auch die Kehrseite des Erfolgs. Von nichts kommt nichts.
    Das die Kluft zwischen arm und reich weiter auseinanderklafft sagte ich ja bereits in einen vorrigen Post, aber wie ich dort ebenfalls sagte gebe ich nicht den Besserverdienenden die Schuld sondern unserer Politik, die dieses einfach zeitig versäumt hat diese Schere in einer gewissen Waage zu halten die allen möglichst gerecht wird.

    Egal wer viel verdient, er verdient es weil er es sich selber so ausgesucht hat, denn jeder hat in Deutschland die Möglichkeit sich so zu orientieren wie er es für richtig hält (wenn es auch unterschiedliche Vorraussetzungen geben mag).
    Unsere Politik muß doch nur die Voraussetzungen für die Wirtschaft schaffen das Menschen in den unteren Gehaltsstufen soviel verdienen, dass sie davon leben können bzw. es ihnen auch möglich ist sich etwas anzusparen für etwas Luxus im kleinen Sinne also mal einen Urlaub oder auch mal einen Golf.
    Wenn dieses geschaffen ist gibt es doch kein Sozialneid, da jeder nach seinen Verhältnis gut leben kann, mehr braucht es nicht.
    Aber so wie es momentan ist werden wir früher als uns lieb ist soziale Unruhen erleben, denn ein unzufriedener Mensch ohne Perspektive wird sich auf Dauer nicht anschauen wollen wie die Reichen immer reicher werden und er trotz Arbeit immer mehr in Armut verfällt...

    mfg

    Wer versucht zu rennen, bevor er laufen kann, kommt meistens zu Fall



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    Besser man bereut was man getan hat, anstatt zu bereuen das man es unterlassen hat
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  3. #33

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    Schönes Beispiel mit dem Kronleuchter.....
    Beim "normalverdienenden" Angestellten. passiert dann das Gleiche, wenn er dein Haus betritt und deine dicke Küche oder irgend etwas anderes sieht. Der Hartz IV-Empfänger bekommt dann den "Klick", wenn er die Wohnung des "normalen" Angestellten betritt und den dicken Fernseher sieht und sich fragt: Muss das sein?
    Alles eine Frage der Perspektive.
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  4. #34
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    Quote Originally Posted by mabuse View Post
    Und da hört's dann auf. Wie kann jemand, der mehr als das Jahresgehalt einer normalen Familie mal eben für eine Treppenhaus-Funzel aus dem Fenster wirft, es wagen, zu behaupten, die Steürn seien zu hoch?
    ich glaube das ist der knackpunkt hier.
    wenn ich z.b. sage ich finde den steürsatz von (jetzt fiktiven) 30% zu hoch spielt es dabei eine rolle was ich verdiene? nein, denn es geht um den anteil den ich prozentual zu zahlen habe. ob ich 25000 oder 2500000 verdiene ist egal da es ja prozentual ist und wenn ich finde dass 30% zu viel sind kann ich das sagen egal was ich verdiene.
    es geht um den prozentualen anteil und nicht dessen resultat in einem bestimmten fall
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  5. #35

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    Quote Originally Posted by ghostfucker View Post
    horst-kevin hat sich nur mittreiben lassen
    Hat es das? Vieleicht hat er auch einfach nur Pech gehabt.
    Ich denke nicht, das die Mehrheit der 5 Millionen Arbeitslosen sich nur hat treiben lassen. Es gibt einfach nicht genug Arbeit.

    dank der höheren abgaben kompensiere ich bereits zwei solcher horst-kevins
    Tust du das? Ich kenn genug Besserverdienende, die sich dermaßen aus dem sozialen System ausgeklinkt haben, das sie genau das eben nicht mehr tun!

    glaubst du ernsthaft, es ist die lösung des problems, wenn die "reichen" nun alle wohltäter für unser land spielen, nur damit das soziale system nicht zusammenbricht?
    Ja. Mit welcher Begründung wird Arbeitslohn für die Sozialabgaben herangezogen, Zinsen, Dividenden und Mieteinnahmen aber nicht?
    Und was soll bitteschön "nur damit das soziale System nicht auseinanderbricht" bedeuten? Das ist imho eine größten Errungenschaften, die wir haben. Dann lass uns doch lieber Griechenland vor die Hunde gehen lassen!

    es ist sicherlich eine mögliche lösung, aber es wird hier an der völlig falschen stelle angesetzt...
    Welche Möglichkeit siehst du denn? Man kann nur Erlöse, die real erwirtschaftet werden, für Sozialabgaben heranziehen. Eigenverantwortlichkeit für die Rente? Wie soll das bei einem Arbeitslosen gehen?

    oder nehmen wird z.b. dich, gestern abend hast du (vermutlich) gemütlich vor dem pc gesessen und ein beitrag hier verfasst. in dieser zeit ist min. ein kind verhungert... also verkaufe doch deinen pc und alles andere, was du nicht zwingend zum überleben brauchst und unterstütze mit dem erlös die hungernden. "Du wirst auch weiterhin mehr haben, deutlich mehr sogar [...]." es würden aber weniger menschen sterben...
    Da hast du völlig recht.
    Aber ich steh auf dem Standpunkt, das man erst mal vor der eigenen Türe kehren muss, bevor man beim Nachbarn schaut.



    Quote Originally Posted by Snitlev View Post
    Das die Kluft zwischen arm und reich weiter auseinanderklafft sagte ich ja bereits in einen vorrigen Post, aber wie ich dort ebenfalls sagte gebe ich nicht den Besserverdienenden die Schuld sondern unserer Politik, die dieses einfach zeitig versäumt hat diese Schere in einer gewissen Waage zu halten die allen möglichst gerecht wird.
    Genau darum geht's mir doch!
    Um eine politische Lösung.
    Ich habe hier nur behauptet, das die derzeitige Praxis der Sozialabgabenbemessung der Besserverdienen eines der Kernprobleme sind, nicht das diese Besserverdienenden Verbrecher wären. Die benutzen das System doch nur, und das ist ihr gutes Recht.
    Die meisten von denen werden wahrscheinlich noch nicht mal darüber nachgedacht haben, was mit dem System passiert, wenn sie die gestzliche Krankenkasse verlassen und in eine Private gehen. Die sehen nur: ist 200 EUR im Monat günstiger, da wär ich ja blöd, wenn ich das nicht machen würde. Wären Sie ja auch - funktionieren kann ein anderes System nur, wenn auch wirklich alle mitmachen. Und das setzt eine politische Lösung vorraus. Was anderes hab ich nie gesagt.

    Unsere Politik muß doch nur die Voraussetzungen für die Wirtschaft schaffen das Menschen in den unteren Gehaltsstufen soviel verdienen, dass sie davon leben können bzw. es ihnen auch möglich ist sich etwas anzusparen für etwas Luxus im kleinen Sinne also mal einen Urlaub oder auch mal einen Golf.
    1. Sind die Möglichkeiten der Politik, solche Vorraussetzungen zu schaffen, doch sehr begrenzt. Was stellst du dir denn als Maßnahme so vor?
    2. Eine der simpelsten Möglichkeiten hier wäre die Einführung eines Mindestlohns. Und selbst dagegen laufen ja schon breite Teile der Arbeitgeberschaft (vertreten durch die FDP) Sturm!
    3. Die Idee an sich find ich ja sogar gut - aber übersiehst du dabei nicht, das es 5 Millionen Menschen ohne Arbeit gibt? Was haben die von deinen Vorraussetzungen? Und an dieser Zahl wird sich auch nichts mehr ändern.

    Aber so wie es momentan ist werden wir früher als uns lieb ist soziale Unruhen erleben, denn ein unzufriedener Mensch ohne Perspektive wird sich auf Dauer nicht anschauen wollen wie die Reichen immer reicher werden und er trotz Arbeit immer mehr in Armut verfällt...
    Eben.
    Wenn die Besserverdienenden schon der reinen Menschlichkeit keine Beachtung mehr schenken, dann sollten sie sich wenigstens die Frage stellen, wieviel der soziale Friede wert ist.




    Quote Originally Posted by LongbowArcher View Post
    Schönes Beispiel mit dem Kronleuchter.....
    Beim "normalverdienenden" Angestellten. passiert dann das Gleiche, wenn er dein Haus betritt und deine dicke Küche oder irgend etwas anderes sieht. Der Hartz IV-Empfänger bekommt dann den "Klick", wenn er die Wohnung des "normalen" Angestellten betritt und den dicken Fernseher sieht und sich fragt: Muss das sein?
    Alles eine Frage der Perspektive.
    Nein.
    Eine gewisse Portion Sozialneid wird es immer geben, da geb ich dir völlig recht. Das ist nur menschlich - und in meinen Augen sogar wünschenswert, weil das der Antrieb ist, es anders/besser zu machen.
    Aber es gibt eine Unterkante, und die liegt irgendwo im Bereich des Existenzminimums. Ich will den Horst-Kevins dieses Landes keine Einbauküche finanzieren, aber sie sollten es im Winter sowohl warm als auch was zu essen auf dem Tisch haben. Und in einem der reichste Länder der Welt sollte "was zu essen" auch etwas mehr als nur Kartoffeln sein, eine Bratwurst sollte auch drin sein.



    Quote Originally Posted by Instab View Post
    ich glaube das ist der knackpunkt hier.
    wenn ich z.b. sage ich finde den steuersatz von (jetzt fiktiven) 30% zu hoch spielt es dabei eine rolle was ich verdiene? nein, denn es geht um den anteil den ich prozentual zu zahlen habe. ob ich 25000 oder 2500000 verdiene ist egal da es ja prozentual ist und wenn ich finde dass 30% zu viel sind kann ich das sagen egal was ich verdiene.
    es geht um den prozentualen anteil und nicht dessen resultat in einem bestimmten fall
    Klar darfst du das sagen.
    Aber Gesellschaftlich macht es einen Reisen-Unterschied!
    Wenn Otto-Normalo 2000 Euro verdient und davon 30% abgibt, dann hat der Staat 600 Euro. Damit könnte er einen Hartz-VIer 2 Wochen durchfüttern.
    Otto-Normalo hat dann noch 1400 und liegt selber schon ganz dicht an der Hartz-IV-Grenze.
    Wenn ein Besserverdienender 20000 Euro verdient und davon 30% abgibt, dann hat der Staat 6000 Euro, mit denen er drei Hartzer den ganzen Monat durchfüttern kann - unser Besserverdienender hat dann aber immer noch 14000 Euro, liegt immer noch kilometerweit über der Hartz-Grenze und über allem, was Otto Normalo jemals verdienen wird.

    So funktioniert das mit der Solidar-Gemeinschaft: die starken Schultern . . . u.s.w.



    Naja, lasst uns die Diskussion hier beenden.
    Hat eh keinen Sinn.
    Ich halte für mich fest, das die zunehmende Verarmung der armen Teufel in diesem Land offensichtlich nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich gewünscht ist. Schade eigentlich.
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  6. Who Said Thanks:

    Se7Ven (02.03.12) , v6ph1 (02.03.12)

  7. #36
    Quote Originally Posted by mabuse View Post
    Hat es das? Vieleicht hat er auch einfach nur Pech gehabt.
    Ich denke nicht, das die Mehrheit der 5 Millionen Arbeitslosen sich nur hat treiben lassen. Es gibt einfach nicht genug Arbeit.
    und ich denke nicht, dass so viele einfach nur "pech" hatten. schau dir mal die genauen zahlen an und du wirst feststellen, dass der großteil entweder keinen schulabschluss oder keine ausbildung hat.

    Tust du das? Ich kenn genug Besserverdienende, die sich dermaßen aus dem sozialen System ausgeklinkt haben, das sie genau das eben nicht mehr tun!
    ich kenne ein paar deutsche, die laufen mit glatze und springerstiefeln rum. du bist doch auch deutscher...?

    Und was soll bitteschön "nur damit das soziale System nicht auseinanderbricht" bedeuten? Das ist imho eine größten Errungenschaften, die wir haben.
    es war eine große errungenschaft. heute funktioniert es offensichtlich nicht mehr in der form wie früher. wenn die geburtenrate runtergeht und gleichzeitig die menschen immer älter werden, kann es auch nicht mehr funktionieren.

    Ich halte für mich fest, das die zunehmende Verarmung der armen Teufel in diesem Land offensichtlich nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich gewünscht ist. Schade eigentlich.
    ja scheint so. selbst dir (dem absoluten wohltäter hier im thread) scheint es wichtiger zu sein, dass horst-kevin eine bratwurst essen kann, anstatt das "aamun, tamika, ajdin und najla" die nacht überleben. wieso glaubst du dann, dass leute wie ich (die scheinbar asozialer sind wie du) bereit sind, horst-kevin seine bratwurst zu bezahlen?
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  8. Who Said Thanks:

    Instab (02.03.12) , LongbowArcher (02.03.12)

  9. #37
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    Aus der Perspektive eines Menschen mit ausreichend Bildung und Kapital wird unser Sozialstaat logischer Weise anders betrachtet und kann insofern keinesfalls mit dem Fokus eines Arbeiters aus der unteren gesellschaftlichen Schicht verglichen werden.

    Die Grundsatzfrage wäre sind wir als Gesellschaft überhaupt daran interessiert den bisher existierenden Sozialstaat zu fördern und zu erhalten oder entwickeln wir uns weiter zu einer Ellbogengesellschaft ohne ethisch soziale Ansprüche.

    Nosce Te Ipsum
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    mabuse (04.03.12) , Snitlev (02.03.12)

  11. #38
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    Quote Originally Posted by mabuse View Post
    Wenn Otto-Normalo 2000 Euro verdient und davon 30% abgibt, dann hat der Staat 600 Euro. Damit könnte er einen Hartz-VIer 2 Wochen durchfüttern.
    Otto-Normalo hat dann noch 1400 und liegt selber schon ganz dicht an der Hartz-IV-Grenze.
    Wenn ein Besserverdienender 20000 Euro verdient und davon 30% abgibt, dann hat der Staat 6000 Euro, mit denen er drei Hartzer den ganzen Monat durchfüttern kann - unser Besserverdienender hat dann aber immer noch 14000 Euro, liegt immer noch kilometerweit über der Hartz-Grenze und über allem, was Otto Normalo jemals verdienen wird.

    So funktioniert das mit der Solidar-Gemeinschaft: die starken Schultern . . . u.s.w.
    völlig korrekt und ich habe mich nie gegen prozentuale abgaben ausgesprochen. ich finde diese art effektiv und fair.

    was mir aber ziemlich gegen den strich geht ist wenn diese prozensätze mit steigendem gehalt nach oben gehen. genau das ist nämlich nicht fair da sich ja die beträge durch die prozentualen abgaben bereits an jedes gehalt anpassen wie in deinem rechenbeispiel schön zu sehen ist.
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  12. #39
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    Als mündige Bürger sollten wir uns unseren demokratischen Sozialstaat erhalten und als Volk ein Kontrollorgan für die bestehende Politik sein indem wir per Referendum oder Volksabstimmung Einfluss auf besehende Entscheidungen der Regierung nehmen können....
    Last edited by Se7Ven; 03.03.12 at 00:41.

    Nosce Te Ipsum
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  13. Who Said Thanks:

    Instab (02.03.12)

  14. #40
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    Quote Originally Posted by Se7Ven View Post
    Als mündige Bürger sollten wir uns unseren demokratischen Sozialstaat erhalten und als Volk ein Kontrollorgan für die bestehende Politik sein indem wir per Referendum oder Volksabstimmung Einfluss auf besehenden Entscheidungen der Regierung nehmen können....
    ich bin immer sehr für volksabstimmungen
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  15. #41
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    Quote Originally Posted by Instab View Post
    was mir aber ziemlich gegen den strich geht ist wenn diese prozensaetze mit steigendem gehalt nach oben gehen. genau das ist naemlich nicht fair da sich ja die betraege durch die prozentualen abgaben bereits an jedes gehalt anpassen wie in deinem rechenbeispiel schoen zu sehen ist.
    Für fair reicht schon weniger, nämlich, dass die netto(brutto)-funktion und die steuer(brutto)-funktion Ordnungserhaltend sind.

    D.h. Jemand mit mehr Brutto bekommt auch mehr Netto und zahlt mehr Steuern/Abgaben.

    Das schließt sowohl, degressive, progressive und konstante %-Systeme ein - nicht aber Beitragsbemessungsgrenzen!

    @Topic: mabuse hat schon alles genannt.

    Wichtig ist aber immer folgender Punkt:
    Warum sollen mehr Leute arbeiten, wenn es jetzt schon nicht genügend Arbeit für alle im "arbeitsfähigen Alter" gibt?

    Die Erhöhung des Rentenalters ist nur eine Verschiebung von Kosten aus der Rentenkasse zur Arbeitslosenkasse - Dass das günstiger erscheint, zeigt wie pervers das System hier in Deutschland ist.

    mfg
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    Multibootsysteme einrichten
    Apple: Da ist der Wurm drin.
    Der Klügere gibt nach. Deshalb wird die Welt auch von Dummen regiert.
    Das Volumen einer Pizza mit Radius z und Höhe a ist gleich Pi·z·z·a
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  16. Who Said Thanks:

    mabuse (04.03.12) , Se7Ven (03.03.12) , Snitlev (03.03.12)

  17. #42
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    Quote Originally Posted by v6ph1 View Post
    Wichtig ist aber immer folgender Punkt:
    Warum sollen mehr Leute arbeiten, wenn es jetzt schon nicht genügend Arbeit für alle im "arbeitsfähigen Alter" gibt?

    Die Erhöhung des Rentenalters ist nur eine Verschiebung von Kosten aus der Rentenkasse zur Arbeitslosenkasse - Dass das günstiger erscheint, zeigt wie pervers das System hier in Deutschland ist.

    mfg
    v6ph1
    Ein sehr perfide Methode in dem Kontext ist die allgegenwärtige manipulative Argumentation die Kassen sind leer und scheinbar folgerichtig werden so überfällige Lohnerhöhungen (gerade im unteren drittel) sowie Rentenanpassungen vermieden.

    Diese oben beschriebene Methodik dient der Kontrolle um dem Souverän in diesem Fall dem Kapital die Abhängigkeiten von diesem System zu erhöhen und die Niedrig löhne sowie dem Abbau des Sozialsystems mit einem Wirtschaftswachstum gleichzusetzen.

    Man muss nur Menschen auf die niedrigste Stufe ihrer Existenz bringen, indem man auch ihre grundlegendsten Bedürfnisbefriedigungen wie Schlaf, Wärme, Kommunikation, Essen und Trinken, Namen und Identität entzieht und ihnen dann eine ,rettende Hand’ reicht – dann glauben sie alles, was man verlangt“, sagt der Bremer Hirnforscher Gerhard Roth
    Des weiteren besteht die potenzielle Gefahr in dem die Errungenschaft unserer Demokratie sich ausschließlich der Kontrolle und damit der Macht der Marktwirtschaft beugt .....letztendlich unser Sozialstaat weiter unaufhaltsam auseinander bricht.
    Last edited by Se7Ven; 03.03.12 at 20:47.

    Nosce Te Ipsum
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  18. #43

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    Quote Originally Posted by Instab View Post
    voellig korrekt und ich habe mich nie gegen prozentuale abgaben ausgesprochen. ich finde diese art effektiv und fair.
    was mir aber ziemlich gegen den strich geht ist wenn diese prozensaetze mit steigendem gehalt nach oben gehen. genau das ist naemlich nicht fair da sich ja die betraege durch die prozentualen abgaben bereits an jedes gehalt anpassen wie in deinem rechenbeispiel schoen zu sehen ist.
    Herr im Himmel!

    Wie oft muss ich das eigentlich noch sagen?

    Hört endlich damit auf, Steuern und Sozialabgaben auf eine Stufe zu stellen! Das sind zwei völlig verschiedene Dinge, und hier geht es auch nur um die Sozialabgaben. Diese unterliegen keiner Progression, und ich hab auch nie eine gefordert!

    Das Problem ist, das die prozentuale Abgabe derzeit gerade eben nicht konstant ist. Oberhalb eines gewissen Einkommens fällt sie schlagartig auf Null.

    Quote Originally Posted by v6ph1 View Post
    Wichtig ist aber immer folgender Punkt:
    Warum sollen mehr Leute arbeiten, wenn es jetzt schon nicht genügend Arbeit für alle im "arbeitsfähigen Alter" gibt?

    Die Erhöhung des Rentenalters ist nur eine Verschiebung von Kosten aus der Rentenkasse zur Arbeitslosenkasse - Dass das günstiger erscheint, zeigt wie pervers das System hier in Deutschland ist.
    Danke!
    Der Witz an der Sache ist nämlich, das sich die Besserverdienende genau mit diesem Modell ins eigene Fleisch schneiden! Wenn wir den Leuten gestatten, früher in Rente zu gehen, und dafür mehr Arbeitslose von der Strasse holen könnten, dann würden die Sozialversicherungen die Last tragen.

    Wenn wir die Renter länger arbeiten lassen und dafür mehr Menschen in dauerhafter Arbeitslosigkeit lassen, dann verschiebt sich dies von den Sozialabgaben weg zu den Steuern, da wir die langfristige Arbeitslosenversicherung ja abgeschafft und durch Hartz IV ersetzt haben - was von den Steuern finanziert wird. Und durch die Progressivität der Steuern werden damit die Besserverdienenden sogar stärker belastet.



    Quote Originally Posted by Instab View Post
    ich bin immer sehr fuer volksabstimmungen
    Ich nicht. Dann hätten wir schon längst wieder die Todesstrafe.



    Quote Originally Posted by Se7Ven View Post
    Die Grundsatzfrage wäre sind wir als Gesellschaft überhaupt daran interessiert den bisher existierenden Sozialstaat zu fördern und zu erhalten oder entwickeln wir uns weiter zu einer Ellbogengesellschaft ohne ethisch soziale Ansprüche.
    Ich sehe letzteres.


    Was mir auch ein bischen schwer im Magen liegt, ist, das sich eure Argumentation dagegen prima zweckentfremden lässt. Denn ein nicht unerheblicher Teil der Horst-Kevins heisst ja in Wirklichkeit Achmed-Ibrahim...


    Wobei mir sowieso gerade auffällt, das ich oben falsch geschaltet habe . . .
    Quote Originally Posted by ghostfucker View Post
    das beispiel mit horst-kevin ist anders zu verstehen. er bewegt sich auf derselben zeitachse wie ich. ich habe mich aktiv und mit viel fleiß um meine zukunft bemüht. horst-kevin hat sich nur mittreiben lassen und stellt plötzlich fest, dass er gerade so über die runden kommt.
    Es geht gar nicht um Horst-Kevin, der - frewillig oder unfreiwillg - sich hat treiben lassen. Zumindest nicht im ersten Schritt.

    Es geht um Helmut, der sein Leben lang als einfacher Malocher auf'm Bau gearbeitet hat und jetzt eine Rente bekommen soll, die noch unterhalb des Hartz-IV-Satzes liegt. Oder um Karl-Heinz, der als Verkäufer arbeitet und dem man abverlangt, bei einem normalen Einkommen sich selber um seine Rente zu kümmern, weil es sonst vorne und hinten nicht reichen wird. Das es bei einer angemessenen Altersvorsorge dann heute schon vorne und hinten nicht reicht, kratzt dabei keinen.
    Last edited by mabuse; 04.03.12 at 15:44.
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    Wer nicht in das Sozialsystem einzahlt, belastet es auch nicht, weil er keinen Anspruch auf Leistungen aus diesem hat.

    Das das Rentensystem nicht mehr funktioniert ist die Schuld derjenigen Generation, die es eingeführt hat, wohl mit dem Wissen, dass das System nur dann funktionieren kann, wenn mehr Kinder als Alte in der Gesellschaft zugegen sind, damit die Gesamtbelastung pro Angestelltem im Verhältnis zu Rentnern niedrig bleibt. Das dies nicht mehr der Fall ist, sollte jedem klar sein. Das Problem wird doch hier völlig falsch angegangen und artet hier mittlerweile in einer Neiddebatte aus! Anstatt das Problem der immer kleiner werdenden Nachfolgegenerationen zu lösen, sollen die Symptome mit noch mehr Geld gelindert werden. Wo das herkommen soll? Klar, von den Reichen. Aber wer ist denn bitte reich? Jemand, der nach eurer Definition mehr Geld hat als ihr? Für ein paar wenige in diesem Land ist v6 einer derjenigen, die reich sind, oder mabuse oder oder oder. Seltsam, dass die Definition "Reich" immer nur da anfängt, wo man selbst nicht in Gefahr gerät geschröpft zu werden.

    Hierzu mal folgendes, abseits der immerwiederkehrenden "Schockmeldungen" der Gewerkschaften und Co.

    http://www.stern.de/wirtschaft/famil...at-618114.html

    Die materielle Lebenssituation der Älteren ist besser als die des Durchschnitts der Gesamtbevölkerung

    Das Schlüsselwort heisst Bildung für die Gesamtbevölkerung, denn das eigentliche Problem ist, neben zu wenig Kindern, was das Rentensystem bald zusammenbrechen lässt, die Lebenssituation der Gesamtbevölkerung.
    Last edited by LongbowArcher; 04.03.12 at 17:18.
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    Thanks

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    Instab (06.03.12) , ghostfucker (05.03.12)

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    Quote Originally Posted by mabuse View Post
    Ich nicht. Dann hätten wir schon längst wieder die Todesstrafe.
    abstimmungen natürlich nicht bei allem
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    Thanks

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