Wirbel um das Siegel "Made in Germany": Wirtschaft und Bundesregierung fürchten den Verlust der in aller Welt bekannten Herkunftsbezeichnung für viele deutsche Exportschlager.
Grund dafür sind angebliche Pläne der EU-Kommission, das nationale Herkunftssiegel nur noch dann zu vergeben, wenn ein Wertanteil von mindestens 45 Prozent aus Deutschland kommt. Bislang können Produkte selbst dann noch mit "Made in Germany" gekennzeichnet werden, wenn sie zu über 90 Prozent im Ausland gefertigt werden - vorausgesetzt, sie wurden zuletzt in Deutschland bearbeitet.
"Erfolgreiche Markenzeichen europäischer Exporte, wie beispielsweise Made in Germany, sollten nicht ausgehöhlt werden und müssen weiter in der jetzigen Form genutzt werden", schrieb Wirtschaftsminister Philipp Rösler am Montag an EU-Kommissar Algirdas Semeta. In deutsche Produkte flössen eine große Zahl von Zu- und Vorlieferungen ein, die kaum in ihre Einzelanteile zerlegt werden könnten. Wie bisher sollte das Kriterium an den letzten und wesentlichen Schritt der Be- und Verarbeitung von Produkten geknüpft bleiben. Ansonsten drohe ein erheblicher Mehraufwand an Kosten und bürokratischen Lasten.
Bookmarks