Karl-Theodor zu Guttenberg berät jetzt die EU-Kommission in Sachen Internet. Er sieht das aber nicht als "politisches Comeback".

Berlin/Brüssel. Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ist erfahren darin, Dinge zu dementieren, die er gerade im Begriff ist zu tun. Er stand also gestern auf dem Podium im Pressesaal der Europäischen Kommission in Brüssel, der Exekutive der Union, ein Ort, an dem Politik gemacht wird. Neben ihm die Vizepräsidentin Neelie Kroes, zuständig für Europas "digitale Agenda". Und er sagte: "Das ist kein politisches Comeback." Wie solch ein Satz mit seinem ersten Auftritt auf der politischen Bühne seit seinem Rücktritt zusammenpasst, wurde er gefragt. "Sie sehen mich nicht in Deutschland", antwortete Guttenberg. "Ich plane nicht, in den kommenden Wochen oder Monaten zurückzukehren." Nein, es ist klar: Der Ex-Verteidigungsminister war der guten Sache wegen da. "Ich bin geehrt, helfen zu dürfen, wo immer ich es vermag." Eine Nummer kleiner hat er's nicht.
Ein "Weckruf für uns alle" sei der Arabische Frühling gewesen, sagte Neelie Kroes. Blogger umgingen die Zensur, wer ein modernes Handy hatte, konnte berichten, was in seinem Land vor sich ging. "Wir müssen den Guten helfen", sagte die Kommissarin: "Die Freiheit der Meinungsäußerung ist eines der vordringlichsten Bürgerrechte in der Europäischen Union." Für diese sehr gute Sache will Kroes nun kämpfen. Will Software und Hardware an Blogger verteilen, "einfache und hilfreiche Werkzeuge, um die Zensur zu umgehen", sollen es sein.
Sie? Nein. Guttenberg soll das für die Kommissarin tun. Deshalb sprach sie den CSU-Politiker im Sommer an. Als Berater im Auftrag der EU-Kommission soll er nun Verbindungen mit EU-Mitgliedsländern, Nichtregierungsorganisationen sowie Staaten außerhalb des Verbundes knüpfen. Ein Gehalt und eigene Mitarbeiter bekommt Guttenberg für seine Beratertätigkeit nicht, sagte Kroes. Ausgaben für Reisen würden ersetzt. Ein typisches Ehrenamt. Bislang war Guttenberg nicht als Internetspezialist aufgefallen. Im Gegenteil: Es waren die Internetaktivisten von GuttenPlag, die im vergangenen Februar viele Plagiate in seiner Doktorarbeit nachwiesen. Guttenberg ging darauf gestern indirekt und umständlich ein: "Ich bin der Macht des Internets persönlich ausgesetzt gewesen, erst in diesem Jahr. Und ich erkenne und wertschätze dessen Fähigkeit, jene an der Macht zur Verantwortung zu ziehen." Der Ex-Minister und Plagiator sei dennoch eine ganz hervorragende Wahl, sagte Neelie Kroes, die Guttenberg aus ihrer Zeit als Wettbewerbskommissarin kennt: "Ich suche Talente, keine Heiligen."
Quelle: Comeback? - Karl-Theodor zu Guttenberg: Internetexperte der EU - Ausland - Politik - Hamburger Abendblatt

Klasse Beitrag im Morgenmagazin, schaut es Euch mal an



Ich sagte doch in dem Plagiatsfred, dass er nach einer Machtpossition in Deutschland sucht, was aber aufgrund der Geschehnisse nicht möglich war aber nun hat er es geschafft in der EU zu landen als Freiheitskämpfer für das Internet, aber ich weiß noch garnicht genau was ich dazu sagen soll ausser das es für mich paradox klingt...

mfg