Die EU-Kommission hat wegen des Verdachts auf Kartellverstöße mehrere auf dem Derivatemarkt tätige Banken durchsucht. Es werde vermutet, dass es im Zusammenhang mit dem Euribor-Zins ein Marktkartell gebe, teilte die Kommission am Mittwoch mit. Namen der betroffenen Unternehmen oder Länder nannte die Behörde nicht.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters wurden auch Räumlichkeiten der Deutschen Bank in London durchsucht. Die Bank wollte sich dazu nicht äußern. Reuters berief sich auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
Beim Euribor, der European Interbank Offered Rate, handelt es sich um den Zinssatz, den europäische Geldhäuser untereinander beim Handel von Einlagen mit einer festgelegten Laufzeit von einer Woche bis zwölf Monate verlangen. Er ist einer der wichtigsten Referenzzinssätze. So werden die Euribor-Werte unter anderem als Berechnungsgrundlage für andere Zinsprodukte wie etwa Swaps oder Futures genutzt.
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