Gesucht: 80 Milliarden Euro für den Glasfaserausbau

[Snitlev]

Der flächendeckende Ersatz der Kupferleitungen durch Glasfaser-Hausanschlüsse würde in Deutschland bis zu 80 Milliarden Euro verschlingen. Zu diesem Ergebnis kommt der Forschungsarm der Bundesnetzagentur, das Bonner Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK), in einer wirtschaftlichen Analyse, die nach Angaben des Instituts erstmals belastbare Zahlen zum Investitionsbedarf und zur Profitabilität des Glasfaserausbaus in der Bundesrepublik liefert.
"Zwar erscheint der errechnete Investitionsbedarf von 70 bis 80 Milliarden Euro für das Glasfasernetz gemessen an anderen volkswirtschaftlichen Programmen eher gering, stellt aber verglichen mit den üblichen jährlichen Investitionen der Netzbetreiber in das Festnetz in Höhe von etwa 3,2 Milliarden eine säkulare Aufgabe dar, die nicht in einem Jahrzehnt bewältigt werden kann", kommentiert WIK-Geschäftsführer Karl-Heinz Neumann das Ergebnis.
Die in der WIK-Studie ermittelten Anschlusskosten pro Haushalt variieren stark zwischen 1000 Euro in den Städten und 4000 Euro in dünn besiedelten ländlichen Regionen. Legt man als Referenzwert einen durchschnittlichen Erlös von 38 Euro monatlich pro Kunde zugrunde, so ergibt sich nach den Berechnungen des WIK je nach Netzarchitektur eine profitable Ausbaugrenze des glasfaserbasierten Netzes von 25 Prozent bis 45 Prozent aller Anschlüsse. Angesichts der Besiedlungsdichte bedeutet dies laut Neumann, dass ein profitabler Netzbetrieb "nur für weniger als 10 Prozent der Fläche" möglich ist.

Quelle: heise online - Gesucht: 80 Milliarden Euro für den Glasfaserausbau

lol, das wären ja bei 80 Millionen Einwohnern 1000€ pro Person, dass kann ich mir so aber nicht vorstellen...

mfg

[v6ph1]

lol, das wären ja bei 80 Millionen Einwohnern 1000€ pro Person, dass kann ich mir so aber nicht vorstellen...

Da man in Innenstädten viele Haushalte (und damit noch mehr Personen) sehr leicht anschließen kann, ist der Wert mehr als realistisch.

Das teuerste sind Schachtarbeiten, die allerdings pro Straßenzug nur einmal anfallen.

Aber zum Vergleich:
Würde man 2,5 Jahre komplett auf die Bundeswehr verzichten, hätten wir die nötigen 80 Mrd. €.

Oder wir nehmen 10 Jahre die Gewinne der Energie-Konzerne.

mfg
v6ph1

[Hush]

warum sollte das nicht realisitisch sein ? wir reden hier über flächendeckend. sprich jedes kuhkaff mit 3 einwohnern. jede kleinstansiedlung in höheren lagen usw.

ich würde mal die these aufstellen, dass man in einer grossstadt nicht auf den "preis" von 1000€/person kommt.

allerdings in flächenstaaten, wo viele "kleinere" ansiedlungen, weit von einander entfernt liegen ? da dürfte der preis wesentlich höher als 1000€/person sein.

wenn man nun den mittelwert nimmt. warum sollte da nicht ~ 1000 bei raus kommen ?

[mabuse]

Bleibt noch die Frage, ob das überhaupt nötig ist.

Über das gute, alte Kupferkabel lassen sich jetzt schon 25 MBit realisieren, wenn man nur die Verteilerpunkte (DSLAMs) dicht genug setzt und schnell genug anbindet. Das mag nicht für jeden schnell genug sein, aber für die breite Masse soll das doch erst mal reichen.

Den "Vollwertumstieg" wür ich dann so nach und nach realisieren, wenn eh grad die Strasse aufgerissen wird, um beispielsweise neue Gasleitungen zu legen. Es sollte doch im Computerzeitalter möglich sein, solche Arbeiten zu koordinieren. Selbst wenn man dabei nur 80% oder 90% erfolgreich sein sollte, bekommen wir damit langfristig auch alle ans Glasfasernetz.