Griechenland stürzt weiter ab, die Sorge um Italiens mangelnde Sparbereitschaft wächst, die europäischen Banken steuern auf eine neue Krise zu - an vielen Fronten lodert das Feuer in Euroland: Griechenland werde es trotz der europäischen Hilfspakete nicht schaffen - diese Angst wächst, genährt durch Hiobsbotschaften aus Athen.
So verkündete Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos im Radio: "Zu Beginn der Sparprogramme sind wir davon ausgegangen, dass unsere Wirtschaft dieses Jahr um etwa 3,5 Prozent schrumpft. Unsere neueste Schätzung geht nun von einem Minus von mehr als 4,5 Prozent aus. Und wir müssen schauen, wo das noch hingeht."
Bockiges Sorgenkind
Auf jeden Fall wird es dahin gehen, dass die Griechen das mit der EU vereinbarte Sparziel auch in diesem Jahr verfehlen werden. Für zusätzliche Unruhe sorgte jetzt die Nachricht, dass die sogenannte Troika aus Athen abgereist ist. Die Experten von EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds sollen prüfen, ob die griechische Regierung die gemachten Zusagen erfüllt. Berichten zufolge sollen die Troika-Experten weitere Einsparungen gefordert haben, was von der Athener Regierung abgelehnt wurde.
Finanzminister Venizelos dementierte umgehend, auch die EU-Kommission versuchte abzuwiegeln. "Die Prüfkommission hat schon gute Fortschritte gemacht", verlas der Sprecher von EU-Finanzkommissar Rehn eine offizielle Erklärung, "aber sie hat Athen vorübergehend verlassen, um der Regierung Zeit zu lassen, technische Arbeiten am neuen Haushaltsplan abzuschließen."
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