+ Reply to Thread
Results 1 to 3 of 3

Thread: Halten Sie das neue Steuermodell von Paul Kirchhof für gerecht?

  1. #1
    VIP
    Snitlev's Avatar
    Join Date
    30.09.08
    Location
    WWW
    P2P Client
    legal, illegal, scheißegal
    Posts
    10,437
    Activity Longevity
    1/20 19/20
    Today Posts
    0/5 ssss10437

    Halten Sie das neue Steuermodell von Paul Kirchhof für gerecht?

    Die Einkommensteuererklärung per Bierdeckel feiert ihr Comeback. Ex-Verfassungsrichter Kirchhof legte sein neues Steuervereinfachungskonzept vor. Es soll ein Einheitssteuersatz von 25 Prozent ohne Ausnahmen gelten.

    Unser Steuerrecht ist bekanntlich eines der kompliziertesten in der Welt. Paul Kirchhof, der prominente und vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder schnöde als „Professor aus Heidelberg“ abgestempelte Steuerexperte, widmet sich seiner drastischen Entrümpelung. Nun hat er ein neues Modell vorgelegt: 33 000 Steuerparagraphen schrumpfen auf 146, von den bisher 30 Bundessteuern bleiben gerade mal vier übrig, 534 Steuerprivilegien werden komplett gestrichen.
    Der wichtigste Punkt dabei: Ab einem Jahreseinkommen von 20 000 Euro zahlen alle denselben Steuersatz von 25 Prozent. Allerdings sorgen erhöhte Freibeträge dafür, dass eine Familie mit zwei Kindern erst ab 36 000 Euro Einkommen überhaupt steuerpflichtig wäre.
    Die Vorteile des Modells liegen auf der Hand. Millionen von Bundesbürgern, die jedes Jahr entnervt mit ihrer Steuererklärung kämpfen, könnten angesichts dieser immensen Vereinfachung aufatmen. Der berühmte Bierdeckel wäre wohl etwas zu klein, aber ein schlichtes DIN A 4 Blatt sollte für eine komplette Erklärung ausreichen. Mit dem Grundsatz „ein Viertel für den Staat, drei Viertel für den Steuerzahler“ müsste, so Kirchhof, doch jeder zufrieden sein. Steuertricksern werde das Handwerk gelegt, Steuerberater würden partiell arbeitslos.
    Quelle: FOCUS-Leserdebatte: Halten Sie das neue Steuermodell von Paul Kirchhof für gerecht? - Leserdebatte - FOCUS Online

    Nein, ich halte nichts davon denn die jennigen die weit mehr als 20.000 € (ich rede hier ab 50.000 € ) verdienen machen die 25% Steuern weniger aus als die mit einem Durchschnittseinkommen von ca. 35 - 40.000 € Jahresbruttoverdienst!
    Ganz zu schweigen das diese Durchschnittseinkommen noch erheblich mehr belastet werden wenn die Lebensmittel von 7% auf 19% steigen sollen.

    Finde es fairer wenn man die Einkommen bis 40.000€ mit 15% belastet und ab 40.000 - 75.000 € mit 30% bzw. ab 75.000€ mit 40% belastet. Die Lebensmittel sollten weiterhin auf 7% bleiben.

    Ja ist jetzt von mir hypothetisch gesehen, aber so halte ich diese Steuern für wesentlich gerechter als einheitlich alle 25% und Lebensmittel auf 19%...

    siehe,
    Steuerrechtler Paul Kirchhof im Interview
    "Mein Steuermodell ist sozial gerecht"
    Die Kritiker reagierten schnell und laut: Nachdem der Heidelberger Professor Paul Kirchhof sein Modell für ein deutlich vereinfachtes Steuerrecht in Deutschland präsentiert hatte, hagelte es Vorwürfe. Der schwerwiegendste: Der Entwurf sei etwas für Besserverdienende. Im Gespräch mit unserer Redaktion wehrt sich Kirchhof und präsentiert konkrete Beispiele.
    Quelle: http://www.rp-online.de/wirtschaft/n...d_1012439.html


    mfg
    Last edited by Snitlev; 02.07.11 at 10:31. Reason: update

    Wer versucht zu rennen, bevor er laufen kann, kommt meistens zu Fall



    stop animal experiments, take child molesters - they like pain!


    Besser man bereut was man getan hat, anstatt zu bereuen das man es unterlassen hat
    Reply With QuoteReply With Quote
    Thanks

  2. #2
    Retired Staff
    v6ph1's Avatar
    Join Date
    29.09.08
    P2P Client
    (keinen)
    Posts
    2,177
    Activity Longevity
    0/20 19/20
    Today Posts
    0/5 sssss2177
    Das Problem ist, dass der Spitzensteuersatz niedriger ist als heute.
    Das hat immer 2 Konsequenzen:
    Entweder die Geringverdiener werden mehr belastet. (sozial ungerecht!)
    Oder es gibt insgesamt weniger Steuereinnahmen. (-> Mehr Schulden -> genauso schlecht)

    Ebenso ungerecht ist, dass Güter des täglichen Bedarfs genauso besteuert werden sollen, wie Luxusgüter.

    Einfacher wäre:
    Lebensmittelpreise belassen.
    Spitzensteuersatz (ab 100k€) auf 50%.
    Anstieg linear (Bsp: 10k€ = 0%, 55k€ -> 25%, 100k€ 50%) - oder via e-Funktion. (0.5 - 0.6*e^-(Einkommen/50k€))
    Erstere belastet den Mittelstand etwas weniger - letztere etwas mehr.

    Grundlage sollte also eine Funktion sein, die monoton steigend ist und an beiden Enden gedeckelt wird.

    Und im Gesetz kann man das auch leicht formulieren:
    "Der Steuersatz beträgt in Abhängigkeit des Einkommens x f(x), jedoch nicht weniger als 0% und mehr als 50%."

    Die Idee das Steuerrecht zu vereinfachen ist nicht neu - den Vorschlag kann man sicher als Grundgerüst übernehmen, allerdings mit einigen Anpassungen.

    Nur wird eine solche Vereinfachung vielen nicht gefallen, weil diese ihre Arbeit verlieren:
    Steuerprüfern, Steuerberater, Anwälte für Steuerrecht,...

    Für alle Modelle gilt aber, dass mit aktuellen Zahlen nachgeprüft werden muss, wie sich die Gesamt-Einnahmen und auch die Abgaben für einzelne Fälle entwickeln würden.

    mfg
    v6ph1
    Multibootsysteme einrichten
    Apple: Da ist der Wurm drin.
    Der Klügere gibt nach. Deshalb wird die Welt auch von Dummen regiert.
    Das Volumen einer Pizza mit Radius z und Höhe a ist gleich Pi·z·z·a
    Reply With QuoteReply With Quote
    Thanks

  3. #3

    Join Date
    28.02.08
    Location
    kernel32.dll
    P2P Client
    µtorrent
    Posts
    1,615
    Activity Longevity
    0/20 19/20
    Today Posts
    0/5 sssss1615
    Ich würd sogar sagen, das davon eigentlich nur ein einziger Satz brauchbar ist:

    534 Steuerprivilegien werden komplett gestrichen.
    Weg mit dem Dreck, alles andere kann auch so bleiben, wie es ist.

    Schon wird die ganze Sache erheblich übersichtlicher - dann mal ehrlich:den meisten Leuten ist völlig klar, das sie Steuern zahlen müssen, damit der Staat seinen Aufgaben nachkommen kann, und sie hebane eigentlich auch kein Problem damit. Es bleibt halt immer nur das dumpfe Unbehagen, das ma nicht alles von der Steuer abgestzt hat, was man eigentlich könnte, und das "Die Reichen" noch ordentlich Steuerlücken ausnutzen, die dem kleinen Mann aufgrund fehlenden Wissens oder nicht ausreichendem Kapital verschlossen bleiben.

    Ich war immer schon der Meinung, das die Tatsache, das es einen Berufsstand "Steuerberater" gibt, für sich alleine schon die völlige Abwesenheit sozialer Gerechtigkeit im Steuersystem beweist.
    Reply With QuoteReply With Quote
    Thanks

+ Reply to Thread

Tags for this Thread

Posting Permissions

  • You may post new threads
  • You may post replies
  • You may not post attachments
  • You may not edit your posts
  •