Quelle: Parteien: Links und einsam | Politik | ZEIT ONLINENun wird auch die Linke grün. Angesichts der niederschmetternden Wahlergebnisse in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg verlegen sich einige ihrer Strategen sogar darauf, die Grünen als »Atom-Partei« zu verteufeln, weil sie sich mit dem Ausstieg viel länger hätten Zeit lassen wollen als die Linke. Die will am sofortigsten von allen aussteigen.
Die West-Ausdehnung der Linkspartei ist gestoppt. Wie groß die Verzweiflung jetzt ist, das lässt sich an dem Gerücht ablesen, die Rückkehr von Oskar Lafontaine stehe unmittelbar bevor. Zwar glaubt niemand wirklich daran. Aber der Name des saarländischen Fraktionschefs kündet von den goldenen Zeiten, als man sich um das Kerngeschäft der Linkspartei kümmern konnte: den Bruderkampf gegen die Sozialdemokratie.
Etwas Besseres als eine rot-grüne Regierung, die Arbeitsmarktreformen in Angriff nahm und deutsche Soldaten auf den Balkan schickte, konnte der Linken nicht passieren. Tausende von Mitgliedern verließen die SPD, aus Wut und Enttäuschung.
Quelle: Lesermeinungin den letzten 4-5 Jahre haben wir doch genau sehen können, wie schwer dauerhafte Tendenzen auszumachen sind. Die Grünen lagen doch vor einigen Monaten noch ganz unten. Jetzt, nach ein paar Wahlerfolgen werden sie plötzlich als kommende Volkspartei gehandelt. Und die Linke wird zu Grabe getragen, weil das Jahr eben nicht gut begann. Man muss kein Politikwissenschaftler sein um gewisse Grundmechanismen des Wahlverhaltens zu erkennen. Dazu gehöern bisherige Regierungsbeteiligungen, (Wähler)Wechselwirkungen zwischen einzelnen Parteien und emotional starke Ereignisse. Dass die FDP am laufenden Band Mist baut, Atomkraftwerke fast in die Luft fliegen (überspitzt gesagt), Bahnhöfe dumm gebaut werden und andere Gründe (auch das manchmal schizophrene Verhalten der Linken) den Grünen in die Karten spielen, sollte doch mal erkannt werden...
mfg
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