Die Ereignisse um die japanischen Atomkraftwerke haben die Menschen in den europäischen Ländern verunsichert. In Deutschland haben viele versucht, sich nun vorsorgend zu schützen und haben sich bereits mit Jodtabletten aus der Apotheke versorgt. Schließlich ging es durch die Medien, dass in Japan Jodtabletten an die Menschen verteilt wurden. Die Präsidentin der Bundesapothekerkammer, Erika Fink, warnt vor unüberlegten Schritten. "Apotheker raten von der Einnahme von Jodtabletten auf eigene Faust ausdrücklich ab", mahnt Frau Fink. Der Bundesverband Deutscher Apotheker macht ebenfalls klar, dass in Deutschland erst dann zu Jodtabletten gegriffen werden soll, wenn die zuständigen Behörden zu solchen Schritten auffordern. Katastrophenschutz liegt in der Verantwortung der Bundesländer, und dazu gehört auch die Vorratshaltung von Kaliumjodid und die Verteilung der Mittel nach einem atomaren Unfall.
Jodtabletten schützen die Schilddrüse bei Radioaktivität
In Japan werden die Tabletten rund um das zerstörte Kraftwerk in Fukushima ausgegeben. Dort ist durch das Erdbeben und den Tsunami radioaktives Jod freigesetzt worden. Das Jod wird vom menschlichen Körper durch die Nahrung und die Atemluft aufgenommen, lagert sich in der Schilddrüse ab und kann dort zu Krankheiten und Schädigungen führen. Wenn nun aber bereits genug Jod in der Schilddrüse ist, kann sie aus Umgebung oder Nahrung nichts mehr aufnehmen - sie ist sozusagen voll. Wird ungefährliches Jod durch Tabletten rechtzeitig zugeführt, so scheidet der Körper das überschüssige radioaktive Jod wieder aus. Effektiven Schutz bieten die Medikamente nur, wenn noch kein kontaminiertes Jod in den Körper gelangt ist.
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