Noch in der laufenden Legislaturperiode sollen die 41.000 Mitarbeiter der Bundespolizei und die 5500 Bediensteten des Bundeskriminalamts (BKA) fusionieren, kündigte der CDU-Politiker am Donnerstag an. Damit will er einem Vorschlag einer von ihm eingesetzten Expertengruppe unter Vorsitz des ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Eckart Werthebach folgen.
Die Zusammenlegung von BKA, wo organisierte Kriminalität und Terrorismus bekämpft wird, mit der Bundespolizei, die vorwiegend Fußballspiele, Castor-Transporte und Bahnhöfe schützt, soll einen Gewinn an Sicherheit und Effizienz bringen. Einen Zeitplan für die Reform will de Maizière im Frühjahr beschließen. Die beiden Hauptsitze, Wiesbaden und Potsdam, sollen erhalten bleiben.
Als wenig effizient und womöglich eine Gefahr für den Rechtsstaat bezeichnen dagegen Polizistenvertreter und die Opposition die Vorschläge. SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz findet die angestrebte Zusammenlegung problematisch: "Bundespolizei und BKA haben völlig unterschiedliche Aufgaben." Wie da mehr Effektivität oder Sicherheit erreicht werden sollen, könne er nicht erkennen. "Da gibt es nur eine neue Überschrift." Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert die Pläne. "Synergieeffekte liegen nicht auf der Hand", sagte der Vorsitzende Bernhard Witthaut.
Zwei Modelle stehen zur Diskussion:
* Entweder könnte ein Super-Polizeipräsident nebst Stab berufen werden,
* oder eine Abteilung des Innenministeriums könnte für die neue Bundespolizei zuständig werden.
Bookmarks