Allmählich legt sich auf die Dinge in unseren Breiten eine Ahnung von Eis. Bevor aber der Winter die Wirklichkeit ein paar Monate lang lahmlegt, geht das Naturschöne in sterblicher Gestalt, als alterslose Frau, in die Stadt und kauft sich Musik. Die will sie während ihrer alljährlichen Ausruhzeit im Innern der Erde hören. An der Kasse im Saturn guckt die Verkäuferin ein bisschen muffig, als die Naturschönheit, die sich mit Fuchshemd und Tagpfauenaugenbrosche herausgeputzt hat und in deren kaum frisiertem Haar lustige Grashalme stecken, drei CDs aufs Laufband legt: Erstens ein Greatest-Hits-Album der Schlagersängerin Michelle, zweitens die aktuelle Kollektion von Streicherarrangements traditioneller Liebeslieder von Libanon bis Äthiopien vom Kronos-Quartett und drittens „World Painted Blood“, das Herbstangebot der Heavy-Metal-Band Slayer.
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