Helmut Kohl ist Tot

Helmut Kohl ist heuer verstorben.
Wie ist Eure Meinung darüber, hat er eurer Meinung nach dem deutschen Volk etwas Gutes mit seiner Politik hinterlassen oder eher das Gegenteil davon bewirkt?

Er ist der Kanzler der Einheit und mein Befreier.
Das kann ihm auch Niemand nehmen.

Davon ab sind die meisten Politiker fehl am Platze, außer Gregor.

Die Wiedervereinigung war für Deutschland ein wichtiger Schritt zur Heilung doch die Einführung des Euro von welchem dem Alt Kanzler vor seinem Tod wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte per Gericht 1 Mio. zugesprochen bekommen hat, war ein offener Beinbruch und seit dem Hinkt Deutschland der Gesundheit hinterher und allen Gesundheitstipps zum Trotze wir dem Land dank seiner Nachfolgerin ungenießbare Medizin verabreicht. Schröders Amtszeit dazwischen war ja ein unproduktiver Witz.

kohl und genscher haben die wiedervereinigung friedlich hinbekommen. das ist eine beachtliche leistung.
seine restliche amtszeit war weniger glanzvoll. staatliche mittel mit der gießkanne verteilt und probleme aussitzen. das gilt für merkel auch.

die spendenaffäre, der seltsame zustand seiner ersten frau und das lange gezerre um die buchrechte haben einen gewissen nachgeschmack. trotzdem waren die leute wohl zufrieden sonst hätten sie ihn nicht so oft gewählt.

Ein "großer"Kanzler mit historischen Leistungen und den späteren Schattenseiten seiner politischen Aktivitäten......in Relation zu Merkels bestehenden "destruktiven" Amtszeit meine Anerkennung^^

lg

Ich stamme aus der ehemaligen DDR und zur Wendezeit war ich 11 Jahre alt. Helmut Kohl war für mich der Mann der meine Jugend veränderte, weil es ein anderes aus meiner Sicht besseres Land wurde. Er war damals ein Held für mich. Sowas vergisst man nicht.

Er soll in Frieden ruhen.

Die friedliche Wiedervereinigung war eine tolle Leistung. Meiner Meinung nach war er aber zu lange im Amt was teilweise für Stillstand gesorgt hat. Hier sollten die Amtszeiten auch mal begrenzt werden.

Eine Begrenzung der Amtszeit auf maximal 3 Legislaturperioden wären konstruktiv....es gibt unterschiedliche Perspektiven bei kohl zwischen dem Machtpolitiker und Privatmenschen/Familie/Frau/Söhne hier sollte konkret differenziert werden.

Im übrigen war damals "Hauptinitiator" der Wiedervereinigung ein Gorbatschow und Überhöhungen wären objektiv /sind faktisch unangemessen....trotz seiner politischen Verdienste...

lg

Ja der Helmut war wirklich etwas anders als die üblichen Politiker. Der hat wenigstens gesagt was er gedacht hat und rennte hier und da mit seiner Strickjacke rum anstatt ein Jacket

Wer hat als Politiker schon die reine Weste an und wenn Helmut den Eierwerfer "bekommen" hätte ...."dann hätte es eine Tracht gegeben"
Die "private" Charakterfrage kann nur seine Familie beantworten .....dank Juncker wird ihm in Speyer nun die letzte Ehre erwiesen.

Gut das unserer aller Helmut von "der Abstimmung zu der Ehe für alle" verschont bleibt ......sonst würde es sicherlich seinerseits zu diesem Thema eine mehr als drastische Intervention/Empörung geben.

PS: Könnten "Lesben und Schwule" das Zünglein an der politischen Waage werden/sein ?
Die Verfassungsklage kommt sicherlich und es wird keine 2/3 Mehrheit geben....?

Kohl war einer der bekanntesten Kanzler - aber kein Heiliger.

Am Anfang seiner Kanzlerschaft stand der Seitenwechsel der FDP 1982 und eine Neuwahl.
Genscher als Außenminister hatte er da von Helmut Schmidt "übernommen".
Die Wiedervereinigung fiel in seine Kanzlerschaft.
(dank Genscher und den oftmals vergessenen Partnern auf der anderen Seite, wie Gorbatschow, Schewardnadse, Meckel, Schabowski,...)
Das sicherte Kohl die Kanzlerschaft 1990 (gegen Oskar Lafontaine).
Wenn man Kohl nun die Wiedervereinigung (oder Erweiterung des Defakto-Geltungsbereiches des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland) anrechnen will, sollten auch die negativen Aspekte des Prozesses mit berücksichtigt werden. (Treuhand, Übernahme statt Vereinigung, Lohn-Dumping und Entwertung der Leistung in DDR-Betrieben,...)

1998 hatte dann die Politik des Aussitzens ein Ende - Den Schlusspunkt seiner Karriere setzte die CDU-Spenden-Affäre 1999, aus der Merkel und Schäuble erstaunlich "sauber" wieder raus kamen.
Nach seinem Tod setzten sich die Unwürdigkeiten in Form von Streitereien fort...

Passend zum Luther-Jahr gibt es den Vergleich zweier Zitate (*1):
"Hier stehe ich und ich kann nicht anders" (Luther)
Kohls Antwort darauf:
"Hier sitze ich und ihr könnt mich mal."

@Se7Ven:
Die "Ehe für Alle" ist mal wieder ein Schritt zu einem modernen, toleranten Land.
Eine von den Kritikern geforderte Grundgesetz-Änderung (Art. 6) ist nicht nötig, da im Grundgesetz keine Geschlechter-Vorgabe für die Partner gemacht wird.
Zumal eine 2/3-Mehrheit in der nächsten Legislatur nicht auszuschließen wäre (1/4 CDU/CSU + FDP + SPD + Grüne + Linke) vs. (3/4 CDU/CSU + AfD).

--v6ph1

*1 Das Kohl-Zitat beschreibt seine Politik und wurde ihm in den Mund gelegt.

Der Staatsakt und die Trauerfeier waren schon ein denkwürdiges "Familiendrama".....spürbare Altlasten direkt ohne Schönfärbereien.


@v6ph1 dito kein Aus sitzen und "blühende Landschaften"eine Spaltung sondern notwendigerweise Veränderung/Fortschritt.

lg 7V

Er war sicherlich nicht jedermanns Liebling, aber er hat sein Ding gemacht. Dafür gebührt ihm Respekt.
Respekt, den viele andere Politiker nicht unbedingt verdienen oder sich erstmal erarbeiten müssen

Politisch folgten "Licht und Schatten" dicht nacheinander ..... Treuhand und Schwarze Kassen/Ehrenwort....
Kaum anders zu erwarten sind es Anerkennung und Verfehlungen ...ein besonderes "Demokratieverständnis/Gemeinwohl und machtpolitisches Diktat"...

lg