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Karl-Theodor zu Guttenbergs Blendwerk beginnt nicht erst mit seiner Doktorarbeit. Im Jahr 2004 veröffentlichte er in einer Schriftenreihe der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung einen Aufsatz zu den Beziehungen zwischen EU und Türkei ("Die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU - eine 'Privilegierte Partnerschaft' "). Bereits diesen Aufsatz hatte Guttenberg nach einer neuen Analyse der Online-Aktivisten des GuttenPlag-Wiki in weiten Teilen zusammenkopiert. Mehr als die Hälfte der Seiten enthalte Plagiate - Passagen, in denen Guttenberg sich bei anderen bediente, ohne dies sauber zu kennzeichnen. Die Analyse ist noch nicht abgeschlossen, stündlich kommen neue Funde dazu.
Das "Montageprinzip", das für die Dissertation stilprägend gewesen sei, zeige sich auch hier, sagen die Internet-Aktivisten: "Die Aussage Guttenbergs, beim Verfassen der Dissertation unter besonderem Druck über eine Vielzahl von Quellen den Überblick verloren zu haben, erweist sich in diesem Licht als Schutzbehauptung."
Es handle sich vielmehr um eine "nachweislich erprobte Vorgehensweise", erklären die Aktivisten von GuttenPlag. "Das Plagiieren hatte bei Guttenberg schlicht System."
In seinem Aufsatz hat Guttenberg offenbar aus diversen Onlinequellen, aus Dokumenten der EU, aus Zeitungsartikeln und einer Expertise des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags abgekupfert.
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